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Stehen an einem Stehtisch und halten Publikationen der Selbsthilfekontaktstelle in der Hand: (v.l.) Sozialdezernent Gert Lödden, Selbsthilfekontaktstellen-Leiterin Dr. Annegret Hölscher, Mareike Bölle, Leiterin der Stabsstelle Engagementförderung und gesellschaftliche Partizipation, und Landrat Uwe Fietzek.
Stehen an einem Stehtisch und halten Publikationen der Selbsthilfekontaktstelle in der Hand: (v.l.) Sozialdezernent Gert Lödden, Selbsthilfekontaktstellen-Leiterin Dr. Annegret Hölscher, Mareike Bölle, Leiterin der Stabsstelle Engagementförderung und gesellschaftliche Partizipation, und Landrat Uwe Fietzek.

14. November 2024

25 Jahre Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises: Was sich seit 1999 in der Grafschaft Bentheim getan hat

Ob Krankheit, Sucht oder andere schwierige Lebensumstände: Regelmäßiger Austausch und gegenseitige Unterstützung helfen Betroffenen immer wieder, neue Perspektiven zu finden und mehr Lebensqualität zu gewinnen. Wie erfolgreich das Konzept der Selbsthilfe in der Grafschaft Bentheim ist, zeigt bereits ein Blick auf die Zahlen: 140 Gruppen zu den unterschiedlichsten Themen existieren aktuell im Landkreis, und ständig kommen neue Angebote hinzu. Alle Fäden laufen dabei in der 1999 gegründeten Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Grafschaft Bentheim zusammen. Diese nimmt das nunmehr 25-jährige Bestehen zum Anlass, auf die Entwicklung zurückzublicken und die heutige Bedeutung der Selbsthilfe in der Region zu betonen.

„Die Selbsthilfe ist in der Grafschaft stark vertreten und eine unverzichtbare Stütze für all jene, die in schwierigen Lebenssituationen Halt und Orientierung suchen. Die zahlreichen Selbsthilfegruppen leisten einen besonderen Beitrag zur Lebensqualität in unserer Region. Mit der Selbsthilfekontaktstelle bieten wir ihnen selbst eine wichtige Anlaufstelle. Es ist uns ein Anliegen, die Ehrenamtlichen bei ihrer wertvollen Arbeit aktiv zu unterstützen und sie zu beraten – angefangen von der Gruppengründung über Fragen zu Förderanträgen bis hin zur Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit“, berichtet Landrat Uwe Fietzek. Erste Ansprechpartnerin für diese Themen ist Dr. Annegret Hölscher, die die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises seit 2011 leitet. Rückblickend erklärt sie, dass sich der Stellenwert der Selbsthilfe allgemein im Laufe der vergangenen Jahrzehnte grundlegend geändert habe. Heute als „vierte Säule des Gesundheitswesens“ fest etabliert und anerkannt, habe die ehrenamtliche Selbsthilfe früher aus vereinzelten Initiativen bestanden und sei mitunter gar belächelt worden.

Auch in der Grafschaft Bentheim ist die Selbsthilfe bis in 1990er-Jahre hinein wenig organisiert. Ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Situation erfolgt – ebenfalls im Jahr 1999 – mit der Gründung des Vereins „Selbsthilfe Grafschaft Bentheim“, maßgeblich initiiert durch die Nordhornerin Liesel Günther. „Damals gab es in der Grafschaft keine Anlaufstelle für die Selbsthilfe. Besonders für chronisch Kranke stellte dies ein Problem dar. Wir haben den Selbsthilfeverein damals gegründet, um Betroffenen bei der Gründung von Selbsthilfegruppen unter die Arme zu greifen und ihnen Mut zu machen“, berichtet sie in einem Interview. Auch habe man Räume für die Treffen der Gruppen gesucht und Kontakt zu den Krankenkassen hergestellt – Aufgaben, die heute durch die Kontaktstelle des Landkreises erledigt werden, weshalb der Verein sich zwischenzeitlich wieder aufgelöst hat.

Mit der Gründung der Selbsthilfekontaktstelle wird das Thema nicht nur intern angegangen, sondern auch öffentlich sichtbar gemacht. Dies geschieht vor allem durch die „Selbsthilfetage“, bei denen die verschiedenen Gruppen ihre Angebote präsentieren. Nach der ersten Auflage, die gleich 1999 über die Bühne geht und sich als großer Erfolg entpuppt, wird der Veranstaltung in den Folgejahren mehrfach wiederholt. Insgesamt neun solcher Aktionstage fanden bislang statt. Zuletzt erreichte der „Tag der Selbsthilfe und Gesundheit“ im Oktober 2023 in der Alten Weberei mit vielfältigem Programm ein großes Publikum.

Eine wichtige Publikation ist über die Jahre hinweg der „Selbsthilfewegweiser“: ein Büchlein in kompaktem Format, das sämtliche Selbsthilfegruppen in der Grafschaft Bentheim aufführt und stets aktualisiert wird. Darüber hinaus reagiert die Kontaktstelle immer wieder auf aktuelle Bedarfe, verteilt 2015 beispielsweise die mehrsprachige Broschüre „Selbsthilfe für Migranten“. Mit der ebenfalls 2015 erfolgten offiziellen Anerkennung des Landkreises Grafschaft Bentheim als Gesundheitsregion in Niedersachsen erfährt die hiesige Selbsthilfe eine weitere Stärkung. Zum 20-jährigen Bestehen im Jahr 2019 wird eine 130 Seiten starke Chronik herausgegeben.

Ein ganz bedeutsamer Aspekt ist weiterhin die Netzwerkarbeit: Die Selbsthilfekontaktstelle pflegt einen engen Kontakt zu Beratungsstellen, Vereinen und sonstigen Einrichtungen zur gegenseitigen Vermittlung von Hilfsangeboten. Zu den wichtigsten Akteuren zählt die Euregio-Klinik Nordhorn, die seit 2012 den Titel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ trägt. Aber auch Seniorenbeiräte, Hilfsorganisationen, Kirchen und weitere Institutionen sind Teil des Netzwerks. Die Grafschafter Selbsthilfekontaktstelle ist ihrerseits angegliedert an das Selbsthilfe-Büro Niedersachsen.

Im Jubiläumsjahr 2024 steht ein großes Thema im Vordergrund: die seelische Gesundheit. Nicht nur wurden seit dem Frühjahr gleich mehrere Selbsthilfegruppen gegründet für Menschen, die an Depressionen oder allgemein an psychischen Erkrankungen leiden, auch konnten mit der Gesundheitskonferenz im Juni zum Thema „Seelische Gesundheit“ und dem Niedersachsen-Forum Alter und Zukunft zum Thema „Einsamkeit und soziale Isolation“ im Oktober – jeweils ausgetragen im NINO-Hochbau in Nordhorn – zwei große Veranstaltungen mit hunderten Besucherinnen und Besuchern auf die Beine gestellt werden.

Kontaktstellen-Leiterin Annegret Hölscher dankt angesichts des 25-jährigen Bestehens allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, Unterstützenden sowie allen Ehren- und Hauptamtlichen: „Nur durch das Zusammenwirken vieler Kräfte konnten wir dorthin kommen, wo wir heute stehen. Die Selbsthilfe ist aus der Versorgungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Ich wünsche mir, dass sie den Menschen auch in Zukunft dieses Maß an Unterstützung und Gemeinschaft bietet.“

Wer den Anschluss an eine Selbsthilfegruppe sucht oder eine neue Gruppe gründen möchte, kann sich telefonisch unter 05921 96 1867 oder per E-Mail an nngrthlschrgrfschftd an die Kontaktstelle wenden. Das Jubiläum der Selbsthilfekontaktstelle wird zudem am 25. November 2024 ab 14:30 Uhr im Rahmen der Weihnachtsfeier der Grafschafter Selbsthilfegruppen im Gemeindehaus der Evangelisch-reformierten Kirche am Markt in Nordhorn gefeiert. Alle Selbsthilfegruppen sind herzlich dazu eingeladen.

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