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06. Juni 2023

Eissporthalle Nordhorn: Landkreis stellt falsche Behauptungen richtig

Auch nach dem zweiten Bürgerentscheid zur Eissporthalle Nordhorn, bei dem sich 72,22 Prozent der Abstimmenden gegen einen Neubau der Eissporthalle ausgesprochen haben, kehrt keine Ruhe ein. Die Bürgerinitiative zur Rettung der Grafschafter Eissporthalle hat der Kreisverwaltung mitgeteilt, dass sie plant, ein neues Bürgerbegehren bis zur nächsten Sitzung des Grafschafter Kreistages am 15. Juni 2023 einzureichen. „Die offizielle Anzeige eines Bürgerbegehrens liegt uns derzeit allerdings nicht vor. Parallel zu dieser Thematik kursieren momentan insbesondere in den sozialen Medien mehrere falsche Behauptungen rund um den zweiten Bürgerentscheid, die ich richtigstellen möchte. Es geht dort leider einiges durcheinander und es ist mir wichtig, die Debatte wieder auf eine sachliche Ebene zurückzuführen“, sagt Landrat Uwe Fietzek. Dabei bezieht sich der Landrat u.a. auf Behauptungen, eine Sanierung der Eissporthalle sei von Seiten des Landkreises nicht vorrangiger Gegenstand der erstellten Planungsstudie gewesen.

Konkreter Arbeitsauftrag zur Erstellung der Planungsstudie

Der Landkreis Grafschaft Bentheim beauftragte das Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha damit, ein Gutachten für die Sanierung der Eissporthalle Nordhorn zu erstellen. Grundlage dafür war eine Leistungsbeschreibung, in der konkrete Vorgaben definiert waren, die bei einer Sanierung berücksichtigt werden sollten. Diese Vorgaben waren zuvor von der Arbeitsgruppe Eissporthalle, in der u.a. die Bürgerinitiative vertreten war, erarbeitet worden. Der Arbeitsauftrag an das Ingenieurbüro lautete: Erstellung einer Planungsstudie zur Modernisierung und energetischen Sanierung der Eissporthalle Grafschaft Bentheim - Nordhorn inklusive Kostenvergleich mit einer Neubauvariante. Landrat Fietzek macht deutlich: „Die Sanierung der Eissporthalle bildete von Anfang an den Kernauftrag dieser Planungsstudie. Der weit überwiegende Teil des vorliegenden Gutachtens bezieht sich dementsprechend auf eine Sanierung und nicht auf einen Neubau.“

„Nach einem ersten Entwurf der Planungsstudie kristallisierte sich bereits heraus, wie hoch die Kosten für eine umfassende Sanierung ausfallen würden. Daraufhin haben wir das Ingenieurbüro gebeten, eine weitere Berechnung für eine Basis-Sanierung zu erstellen und die Kosten auf das erforderliche Minimum zu reduzieren“, berichtet Fietzek. Erst daraus resultierte dann die Kostenschätzung einer Basis-Sanierung in Höhe von ca. 11,84 Millionen Euro und die einer umfassenden Sanierung in Höhe von ca. 15,72 Millionen Euro. Mit Blick auf eine E-Mail des Ingenieurbüros, die kürzlich an die Bürgerinitiative verschickt und in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, erklärt Fietzek kurz und knapp: „Dieses Vorgehen hinterlässt bei mir einen seltsamen Eindruck. Dass das Büro eine Bewertung vornimmt und u.a. Stadt Nordhorn und Landkreis als ‚Problem‘ darstellt, ist fragwürdig. Wir haben das Büro um eine Stellungnahme gebeten.“

Höhe der Kosten für die Erstellung der Planungsstudie

In den sozialen Medien war zuletzt häufig von Kosten in Höhe von vier bis viereinhalb Millionen Euro die Rede, die für die Erstellung der Planungsstudie durch das Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha angefallen sein sollen. Fietzek stellt dazu klar: „Diese Zahlen stimmen mitnichten. Die Kosten belaufen sich auf rund 57.000 Euro.“ Er könne sich nicht im Entferntesten erklären, woher die Summe von vier Millionen Euro komme.

Interesse eines weiteren Investors

„Es ist richtig, dass wir im Herbst 2021 in Kontakt zu einem Unternehmer aus Ostfriesland standen. Auf Anregung aus der Politik habe ich den Kontakt zu ihm aufgenommen. Der Unternehmer äußerte in einem Telefonat grundsätzlich sein Interesse an der Eissporthalle. In unserem Gespräch sind aber keine detaillierten Inhalte zu einem möglichen Kauf oder einer Übernahme thematisiert worden“, berichtet Fietzek. Weitere Gesprächstermine seien nicht zustande gekommen. „Ganz aktuell hat auch Fred Ledlin erneut Kontakt zu mir aufgenommen“, sagt Fietzek. Der kanadische Eishockeyspieler rückte bereits im Frühjahr als Eissporthallen-Interessent in den Fokus. Nach gemeinsamen Gesprächen wurde allerdings deutlich, dass er mehr als Betreiber denn als Investor auftreten wolle – ein Kaufinteresse bestand bei ihm nicht. Sofern sich an dem Konzept Ledlins nichts grundlegend geändert habe, käme dieses weiterhin für den Landkreis nicht in Frage, so Fietzek.

Wie es mit der Eissporthalle Nordhorn weitergeht, wird in der nächsten Sitzung des Grafschafter Kreistages am 15. Juni 2023 politisch beraten. Die Sitzungsunterlagen finden Interessierte unter www.grafschaft-bentheim.de/gremien.

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