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26. November 2024
Die kaum fassbare Zahl 360 entspricht der Anzahl der Femizide in Deutschland im Jahr 2023. Das bedeutet, dass es im letzten Jahr nahezu an jedem Tag einen vollendeten Tötungsdelikt an einer Frau durch einen Mann gab. Um etwas gegen diese negative Entwicklung zu tun, hatte der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Grafschaft Bentheim anlässlich des Internationalen Gedenktages gegen Gewalt an Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet und mittlerweile auch als Orange Day bekannt ist, zum gemeinsamen Kampf gegen Gewalt an Frauen unter der gehissten Fahne vor der Kreisverwaltung eingeladen.
In ihrem Grußwort vor den rund 40 interessierten Gästen, darunter auch einige Kommunalpolitiker*innen, betonte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Grafschaft Bentheim, Linda Borchers, die aktuelle Brisanz des Themas. Aufgrund der politischen Lage in Deutschland sei es besonders wichtig, dass die bisherigen Bemühungen, das im Koalitionsvertrag von 2021 angekündigte Gewalthilfegesetz zu verabschieden, nicht im Sande verlaufen. Noch vor den Neuwahlen müsse hier die Zustimmung im Bundestag erfolgen. „Mit diesem Gewalthilfegesetz würden endlich die Schutzmaßnahmen umgesetzt, zu denen sich Deutschland mit der am 1. Februar 2018 in Kraft getretenen Istanbul Konvention verpflichtet hat“, so Borchers.
Geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Formen und kennt keine Grenzen, das verdeutlicht auch der Gastbeitrag der vor Ort ansässigen Amnesty International Gruppe. In ihrer Rede informierte Marianne Bakari über die Hexenverfolgung in Ghana. Dort würden noch immer Frauen beschuldigt, Unglück, Krankheit, Missernten oder Tod zu bringen. Sie würden aus Familien und Gemeinschaften verbannt. Bedrohungen mit dem Tod oder Ermordungen der vermeintlichen „Hexen“ kämen in Ghana weiterhin vor. Auch in diesem Wortbeitrag geht es um einen Gesetzesentwurf zur Bekämpfung dieser Situation und zum Schutz der Frauen. Die Neuwahlen des Präsidenten im Dezember seien eine Chance, dass dieser Entwurf endlich verabschiedet werde.
Beim anschließenden Austausch in der Kantine der Kreisverwaltung konnte eine Vernetzung zum Thema erfolgen. Durch die beiden Wortbeiträge wurde aufgezeigt, dass Gewalt an Frauen weltweit noch immer ein großes Problem ist und in vielen Facetten auftritt. Die zahlreichen gehissten Fahnen und die orangefarbene Beleuchtung der unterschiedlichen Gebäude sowie verschiedene Aktionen in der gesamten Grafschaft zeigen, wie groß der Einsatz im Landkreis ist.