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Medizinerstudenten in der Universität
Medizinerstudenten in der Universität

09. Februar 2023

Neue Förderrichtlinie in Arbeit: Landkreis möchte künftig Medizinstudium im Ausland fördern

Um dem Hausarztmangel in der Grafschaft Bentheim entgegenzuwirken, möchte der Landkreis neue Wege gehen – und diese sollen über das Ausland führen. Die Idee: Der Landkreis übernimmt die kompletten Studiengebühren von Studierenden, die sich für einen Humanmedizinstudiengang an einer ausländischen Universität entscheiden. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, nach Abschluss des Studiums hausärztlich in der Grafschaft Bentheim tätig zu werden. Ein vergleichbares Modellprojekt hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) in Sachsen unter dem Motto „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ bereits erfolgreich ins Leben gerufen. Die KV Sachsen fördert dabei entsprechende Studienplätze an der Universität Pécs in Ungarn. „Warum sollte so eine Förderung nicht auch in der Grafschaft Bentheim möglich sein? Uns fehlen schon jetzt Hausärzte im Kreisgebiet – die Versorgungsquote liegt laut Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen bei 92,8 Prozent. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Die vorhandenen Medizinstudienplätze in Deutschland reichen aber bei Weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Wenn wir einer drohenden Unterversorgung unserer Region mit Hausärzten vorbeugen wollen, müssen wir auch auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinende Maßnahmen ergreifen“, spricht sich Landrat Uwe Fietzek für die Förderung des internationalen Studiums aus. Im Ausschuss für Soziales und Gesundheit wurde das potentielle Vorhaben nun erstmals vorgestellt. Das Vorbild des sächsischen Modellprojektes hatte im vergangenen Jahr in verschiedenen Gesprächen die Kreistagsabgeordnete Dr. Susanne Veenker ins Spiel gebracht.

Die Mitglieder des Ausschusses diskutierten in der Sitzung rege über den Vorschlag der Kreisverwaltung. In einem Grundsatzbeschluss beauftragten sie die Kreisverwaltung schließlich mehrheitlich damit, eine entsprechende Förderrichtlinie zu erarbeiten. Diese könnte künftig folgende Eckpunkte beinhalten:

  • Der Landkreis zahlt Studierenden die Studiengebühren für die Dauer der Regelstudienzeit an einer ausländischen Universität, z. B. an der Universität Pécs in Ungarn.

  • Im Anschluss an das Studium absolvieren die Teilnehmenden die Weiterbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Allgemeinmedizin im Landkreis Grafschaft Bentheim und sind danach für einen noch festzulegenden Zeitraum hausärztlich im Landkreis tätig.

  • Voraussetzung für die Förderung ist ein Abiturnotendurchschnitt von mindestens 2,6 bzw. ein Notendurchschnitt von mindestens 9 Punkten bei Absolvierung des Abiturs im folgenden Jahr.

  • Darüber hinaus sollten mindestens zwei naturwissenschaftliche Fächer in der Sekundarstufe II belegt werden (Biologie, Chemie, Physik).

In der politischen Beratung wurden zudem noch weitere mögliche Punkte, etwa Vorkenntnisse im medizinischen Bereich über ein FSJ, ins Spiel gebracht.

„Die politisch beschlossenen Eckpunkte stellen für uns die Richtschnur zur Erarbeitung der Förderrichtlinie dar. Wir werden nun im weiteren Prozess mit Fachleuten diskutieren, wie die konkrete Ausgestaltung aussehen kann“, sagt der Sozialdezernent Gert Lödden, der eine konkrete Richtlinie zur politischen Beratung bis Mitte 2023 ankündigt. „In den nun anstehenden Gesprächen wollen wir uns mit Experten der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, des Grafschafter Ärztenetzes und mit Studierenden austauschen, die bereits ein Medizinstudium im Ausland aufgenommen haben“, so Lödden weiter. „Mithilfe der Förderrichtlinie schaffen wir eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, ist sich Landrat Fietzek sicher. So könnten Personen ein Medizinstudium aufnehmen, die gerne Medizin studieren möchten, aufgrund ihrer Abitur-Note aber keinen Zugang an einer deutschen Universität erhalten. „Wir bieten aber auch jungen Menschen die Perspektive auf ein Medizinstudium, die die hohen Studiengebühren eines Auslandsstudiums nicht selbst zahlen können. Zugleich sichern wir uns als Landkreis wichtige und gut ausgebildete Fachkräfte.“

Neben der geplanten Förderung des Humanmedizinstudiums im Ausland vergibt der Landkreis Grafschaft Bentheim weiterhin Stipendien für Studierende der Humanmedizin. Dieses Programm läuft bereits seit 2013. Aktuell profitieren neun Studierende von den Zuwendungen des Landkreises in Höhe von 500 Euro pro Monat. Zehn ehemalige Studierende befinden sich derzeit in ihrer Facharztausbildung. Die ersten Stipendiatinnen und Stipendiaten werden in diesem Jahr ihre Weiterbildung abschließen.

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