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08. Oktober 2024
Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich allein und leiden darunter – besonders Seniorinnen und Senioren. Das Niedersachsen-Forum Alter und Zukunft beleuchtet in diesem Jahr die verschiedenen Aspekte von Einsamkeit und sozialer Isolation und fragt in diesem Zusammenhang nach den Herausforderungen für die Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Die Veranstaltung im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums findet am 29. Oktober 2024 von 10 bis 16 Uhr im NINO-Hochbau in Nordhorn statt. Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
„Es ist erschreckend, wie viele ältere Menschen von Einsamkeit betroffen sind“, sagt Dr. Annegret Hölscher, Diplom-Psychologin und Leiterin des Büros für Selbsthilfe und Gesundheitsförderung beim Landkreis Grafschaft Bentheim. „Das betrifft längst nicht nur die Großstädterinnen und Großstädter“, ergänzt Mareike Bölle, Leiterin der Stabsstelle Engagementförderung und gesellschaftliche Partizipation beim Landkreis. „Auch in ländlichen Regionen wie der Grafschaft fühlen sich Seniorinnen und Senioren isoliert und empfinden das als eine große Belastung.“ Die Gründe für die zunehmende Vereinsamung sind vielfältig und werden – ebenso wie die komplexen Folgen – im Rahmen des Niedersachsen-Forums aufgegriffen und diskutiert.
So befasst sich Dr. Julian Packheiser von der Ruhr-Universität Bochum in seinem Vortrag mit den gesundheitlichen, psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Einsamkeit. Kathrin Hildebrandt, Leitende Psychologin der Euregio-Klinik, nimmt die Einsamkeit als „Ursache, Symptom und Folge chronischer psychischer Krankheitsbilder“ in den Blick. Strategien zur Vorbeugung gibt Renate Bremer von der Mobilen Kulturbegleitung den Zuhörenden mit, während Andrea Lehmann von „Miteinander-Füreinander“ und Silke Oppenhausen von der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. Praxisbeispiele aufzeigen, wie es gelingen kann, von Einsamkeit betroffene Menschen zu erreichen.
Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ können sich die Besucherinnen und Besucher über thematisch passende Angebote in der Grafschaft Bentheim informieren. An Infoständen stellen sich verschiedene Institutionen, Organisationen, Vereine und Selbsthilfegruppen vor – darunter zum Beispiel der hiesige Sozialpsychiatrische Dienst, die Freiwilligen-Agentur und der Pflegestützpunkt.
In einer Talkrunde diskutieren hiesige Akteurinnen und Akteure, wie die Region den Herausforderungen der Einsamkeit begegnet. Mit dabei sind Birgit Baumann (Freiwilligen-Agentur Grafschaft Bentheim), Lena Dulle (Bereichsleiterin Soziale Dienste beim evangelisch-reformierten Diakonischen Werk Grafschaft Bentheim), Christian Hüser (Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Grafschaft Bentheim), Dieter Wiggers (Pastor der evangelisch-altreformierten Kirche und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Grafschaft Bentheim), Dr. Ansgar Siegmund (Facharzt für Neurologie, Chefarzt Psychiatrie und Psychotherapie der Euregio-Klinik), Dr. Hermann Thole (Vorsitzender des Seniorenbeirats der Stadt Nordhorn, Vorstand der Hospiz-Stiftung Grafschaft Bentheim) sowie Dr. Annegret Hölscher (Leiterin des Büros für Selbsthilfe und Gesundheitsförderung beim Landkreis Grafschaft Bentheim).
Die Gesamtmoderation des Niedersachsen-Forums übernimmt Thomas Altgeld, Geschäftsführer der LVG & AFS. Die Begrüßung und Verabschiedung erfolgt durch Landrat Uwe Fietzek.
Dr. Andreas Philippi meldet sich in einer Videobotschaft zu Wort. Der niedersächsische Gesundheitsminister hat die Kampagne „Gemeinsam – nicht einsam“ ins Leben gerufen und mit Blick auf die Veranstaltung in Nordhorn festgestellt: „Es ist wichtig, dass wir auf allen Ebenen den Menschen helfen, die einsam sind. Und letztlich sind wir alle gefordert, in unserem persönlichen Umfeld genauer hinzusehen und sich einfach Zeit zu nehmen für ein Treffen oder ein kurzes Gespräch. Wie das praktisch aussehen kann, wird unter anderem Thema beim Niedersachsen-Forum Alter und Zukunft in Nordhorn sein.“
„Das diesjährige Niedersachsen-Forum Alter und Zukunft soll dazu beitragen, das Bewusstsein für Einsamkeit zu schärfen und Wege zu finden, soziale Isolation zu bekämpfen“, sagt Gert Lödden, zuständiger Dezernent beim Landkreis Grafschaft Bentheim. „Auf diese Weise können wir die Lebensqualität vieler Menschen verbessern und eine gesündere, verbundenere Gesellschaft schaffen.“
Das Niedersachsen-Forum Alter und Zukunft blickt auf eine über 30-jährige Geschichte zurück: Bereits seit 1992 wird das Forum einmal im Jahr als Tagesveranstaltung im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums ausgerichtet, jeweils in Kooperation mit einer niedersächsischen Kommune.