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30. Juni 2025
Ehrlich, authentisch und persönlich: Im Projekt „Rollenvorbilder“ besuchen Grafschafter Pflege-Auszubildende allgemeinbildende Schulen im Landkreis, um aus erster Hand über ihren Berufsalltag und die vielfältigen Karrierewege in der Pflege zu berichten. Ziel ist es, mit den Jugendlichen in den direkten Austausch zu gehen und Interesse für den Pflegeberuf zu wecken. Die Resonanz auf die ersten Einsätze in der Pilotphase war durchweg positiv – auf beiden Seiten.
Vor gut einem Jahr wurde das Projekt vom Landkreis Grafschaft Bentheim in Kooperation mit der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim, der Bildungsstätte für Gesundheitsberufe (Euregio-Klinik) und der Pflegeschule „LernOrt.Gesundheit“ (Evangelischer Krankenhausverein Emlichheim) ins Leben gerufen. „Viele junge Menschen haben ein veraltetes oder sehr einseitiges Bild vom Pflegeberuf“, erläutert Mareike Bölle, Leiterin der Stabsstelle Engagementförderung und gesellschaftliche Partizipation beim Landkreis. „Mit dem Projekt ‚Rollenvorbilder‘ bringen wir echte Erfahrungen ins Klassenzimmer – direkt von Azubis, die zeigen, wie vielfältig, verantwortungsvoll und zukunftssicher Pflege heute ist. Das kommt an und macht Lust auf mehr.“
Ein „Unterrichtsbesuch“ der Pflege-Auszubildenden dauert rund 90 Minuten und verbindet Information und Austausch mit praktischen Elementen. „Wir zeigen zum Beispiel, wie man den Blutdruck und den Blutzucker misst“, berichtet Mabel Zajonz, die wie ihre Mitstreiterin Rocelle Monbalogo die Pflegeschule „LernOrt.Gesundheit“ besucht und für das Projekt freigestellt wurde. Ergänzt wird der Besuch durch Informationsmaterialien der Schulen und kreative Impulse der Teilnehmenden – so entsteht ein lebendiger, praxisnaher Einblick in den Pflegeberuf.
„Ich finde es wichtig, dass die jungen Menschen wissen, was auf sie zukommt, wenn sie sich für den Pflegeberuf entscheiden“, sagt Marie Frese, die ihre Ausbildung in der Bildungsstätte für Gesundheitsberufe der Euregio-Klinik macht. Durch den Kontakt auf Augenhöhe sei die Hemmschwelle niedriger, hat ihre Kollegin Nele Grüppen festgestellt. „Da werden auch vermeintliche Tabufragen gestellt, die man mit einer Führungskraft vielleicht nicht so gerne besprechen würde.“
Aus Sicht der Pflege-Auszubildenden war die Testphase des Projekts „Rollenvorbilder“ ein Erfolg. Nicht nur sie selbst hätten Freude an dem Austausch gehabt. „Wir haben auch viel positives Feedback von den Schülerinnen und Schülern bekommen“, berichtet Nele Grüppen. Einige hätten sich nach dem Besuch durchaus offen für eine Ausbildung in der Pflege gezeigt. „Ich hoffe, dass das Projekt weitergeführt wird“, lautet das Fazit von Marie Frese.
Tatsächlich sollen die „Rollenvorbilder“ über die Testphase hinaus fortgesetzt und weitere Azubis wie auch Schulen beteiligt werden. „Die Zukunft der Pflege beginnt heute – und zwar in den Klassenzimmern“, sagt Sozialdezernent Gert Lödden. „Mit dem Projekt ‚Rollenvorbilder‘ leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsgewinnung. Deshalb ist für uns klar: Dieses erfolgreiche Format führen wir weiter und wollen es nachhaltig im Landkreis etablieren.“