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13. September 2024
Eine solche Übung hat es für die Freiwilligen Feuerwehren in der Grafschaft Bentheim bislang noch nicht gegeben: Am Donnerstag stand die Bekämpfung von Vegetationsbränden aus der Luft im Fokus. Eine Übung, deren praktischer Part viele Schaulustige anlockte, schließlich zogen zwei Hubschrauber über mehrere Stunden ihre Kreise über Nordhorn-Klausheide. Auf dem Gelände des dortigen Segelflugplatzes nahmen sie dutzende Male Löschwasser auf, um es wenige Kilometer entfernt auf dem Luft- und Bodenschießplatz Nordhorn Range über Flächen, auf denen Rauchbomben einen Vegetationsbrand simulierten, wieder zielgenau abzuwerfen. Zum Einsatz kamen dabei sogenannte Bambi-Buckets. Also große Löschwasserbehälter, die an einer Leine unter den Hubschraubern befestigt sind und ein Fassungsvermögen von 500 bis 1.000 Liter haben. Die Aufgabe der Grafschafter Feuerwehrkräfte im Rahmen der Übung: Sie mussten die Bambi-Buckets immer wieder mit Löschwasser befüllen. Dafür stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Das Befüllen über einen großen flexiblen Löschwassertank, der 36.000 Liter Wasser fasst und von den Hubschraubern mit den Bambi-Buckets direkt angesteuert werden kann. Oder das manuelle Befüllen der Löschwasserbehälter per Befüllrohr. In diesem Fall müssen sich die Einsatzkräfte allerdings in unmittelbarer Nähe zum jeweiligen Hubschrauber aufhalten. Daher wurden die Grafschafter Einsatzkräfte bei der Übung nun im sicheren Umgang mit Hubschraubern geschult, denn direkt unter den Fluggeräten sind sie beispielsweise Abwinden und Wärme ausgesetzt.
In der Vergangenheit hatten die Grafschafter Einsatzkräfte selbst keine Berührungspunkte mit der luftgebundenen Vegetationsbrandbekämpfung. Seit Kurzem ist allerdings der neue Abrollbehälter Vegetationsbrandbekämpfung bei der Ortsfeuerwehr Nordhorn – Wache Süd stationiert. Dieser Abrollbehälter wurde speziell dafür entwickelt, die luft- und die bodengebundene Vegetationsbrandbekämpfung zu unterstützen. Er gehört zur neuen landeseigenen Katastrophenschutzausrüstung zur Vegetationsbrandbekämpfung, die das Land Niedersachsen der Grafschaft Bentheim zugewiesen hat. Damit ist die Grafschaft einer von nur vier Standorten in ganz Niedersachsen mit einer solchen Ausrüstung. Zum Equipment des Abrollbehälters zählen neben umfangreichem weiterem Material sowohl der große Löschwassertank, als auch die Bambi-Buckets.
Gerade die Bekämpfung von Vegetationsbränden stellt die Feuerwehren vor große Herausforderungen. Hierbei handelt es sich häufig um langandauernde und dynamische Brandereignisse, mit denen besondere Anforderungen an das eingesetzte Material und die Schutzausrüstung der Einsatzkräfte verbunden sind. Die Brandbekämpfung aus der Luft bietet dabei verschiedene Vorteile. Bei einem Vegetationsbrand sind beispielsweise einige Bereiche für die Bodenkräfte der Feuerwehren schlichtweg nicht zugänglich – wie kürzlich beim erneuten Brand auf dem Brocken – oder der bodengebundene Einsatz ist zu gefährlich, beispielsweise aufgrund von Munitionsresten.
An der Übung zur Vegetationsbrandbekämpfung nahmen insgesamt 28 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Nordhorn – Wache Süd, Emlichheim, Wietmarschen und Schüttorf, ergänzt durch Mitarbeitende der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Grafschaft Bentheim teil. Sie bilden das Einsatzpersonal, das künftig im Ernstfall die Einsätze mit dem Abrollbehälter Vegetationsbrandbekämpfung betreut.
Die Übung wurde durch das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz durchgeführt. Die Bundeswehr stellte für die Übung das Gelände des Luft- und Bodenschießplatzes Nordhorn Range zur Verfügung und unterstützte bei der Logistik und beim Transport des Löschwassers zum Flugplatz. Auch die Grafschafter Kreisfeuerwehr unterstützte die Durchführung der Fortbildung organisatorisch und logistisch.