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Botschafter der Grafschaft Thorsten Boomhuis (M.) mit Landrat Uwe Fietzek (l.) und Abteilungsleiter Alfred Hülmann
Botschafter der Grafschaft Thorsten Boomhuis (M.) mit Landrat Uwe Fietzek (l.) und Abteilungsleiter Alfred Hülmann

04. Juli 2024

Unterstützung für Parkinson-Erkrankte – Thorsten Boomhuis als Botschafter der Grafschaft geehrt

„Noch vor der Diagnose Parkinson hatte ich die Diagnose Tischtennis“, scherzt Thorsten Boomhuis, erster Vorsitzender von PingPongParkinson Deutschland. Er selbst machte die Erfahrung, dass praktizierter Tischtennissport die Symptome von Parkinson ausbremsen kann und holte in 2019 die Initiative „PingPongParkinson“ (PPP) aus den USA nach Deutschland. Erst im Mai richtete PPP die German Open in Nordhorn aus, mit 280 Teilnehmenden aus 16 Nationen. Landrat Uwe Fietzek, der Boomhuis seit vielen Jahren durch den Tischtennissport kennt, nahm sein herausragendes Engagement für Parkinson-Erkrankte nun zum Anlass, ihn als „Botschafter der Grafschaft“ zu würdigen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Kreishaus überreichte er dem Nordhorner am 2. Juli 2024 die Urkunde und würdigte ihn für seinen unermüdlichen Einsatz.

„In der Grafschaft ist vieles möglich. Immer wieder treten Grafschafterinnen und Grafschafter öffentlich in Erscheinung, weil sie sich in besonderem Maße für andere einsetzen. Nicht selten strahlt ihr Wirken über die Kreisgrenzen hinaus, zum Beispiel bei Turnieren auf nationaler oder internationaler Ebene. Sie sind wahre Botschafter der Grafschaft, deren Einsatz Anerkennung verdient“, so der Landrat.

Als Thorsten Boomhuis in 2013 die Diagnose Parkinson erhielt, war das für den damals schon tischtennisbegeisterten Sportler ein Schock. „Über mehrere Jahre habe ich die Krankheit mit Medikamenten eingedämmt, mich aber sonst nicht weiter gekümmert“, so der heute 50-Jährige. Dies änderte sich, als Boomhuis in 2019 an der ersten Tischtennis-Weltmeisterschaft für Parkinson-Erkrankte in New York teilnimmt und gewinnt. Er holt die Goldmedaille im Doppel und die Silbermedaille im Einzel. Außerdem tauscht er sich zum ersten Mal mit anderen Parkinson-Erkrankten aus und erkennt den positiven Effekt von Tischtennis auf die Linderung der Parkinson-Symptome. „In New York hat sich mein Leben verändert“, sagt Thorsten Boomhuis, der die Idee von Tischtennis gegen Parkinson daraufhin nach Deutschland holt, erste Stützpunkte etabliert und in 2020 den PingPongParkinson Deutschland e.V. gründet. Heute umfasst der Verein mit Sitz in Nordhorn mehr als 1.900 Mitglieder und kooperiert bundesweit mit 220 Sportvereinen.

„Immer wieder berichten Betroffene, wie sehr ihnen der Tischtennissport hilft. Das kann ich bestätigen: Als ich in Zeiten der Corona-Pandemie mehrere Wochen nicht spielen konnte, ging es mir schlichtweg dreckig“, erzählt der Nordhorner. Aus diesem Grund möchte er die Sportart für weitere Betroffene von Parkinson bekannt machen, Tischtennis als Rehasport etablieren und wünscht sich Unterstützung durch Krankenkassen und die Wissenschaft. So steht er bereits in Kontakt mit Forschungseinrichtungen, um den gesundheitsfördernden Effekt von Tischtennis bei Parkinson wissenschaftlich zu belegen – allein die notwendigen Mittel fehlen bislang. Über die Jahre wuchs auch das Bedürfnis nach Austausch und Angeboten zur Selbsthilfe. Hierfür sorgt inzwischen der Parkinson-Verbund. Er unterstützt die Gründung von Selbsthilfegruppen, leistet Aufklärungsarbeit zur Parkinson-Symptomatik und fängt Betroffene nach Erhalt ihrer Diagnose mit Informationen zu Hilfsangeboten auf. „Statistisch gesehen müsste es in der Grafschaft rund 650 Parkinson-Erkrankte geben, doch das Hilfsangebot ist ausbaufähig. Betroffene sollten ihre Krankheit verstehen, um zu ihren eigenen Gesundheitsmanagern zu werden“, ist der Sportler überzeugt. Auch deswegen hat er das Parkinson-Netzwerk Grafschaft Bentheim ins Leben gerufen, das Betroffene mit Ärzten, Apotheken, Therapeuten, Selbsthilfegruppen und anderen Einrichtungen zusammenbringt.

Abteilungsleiter Alfred Hülmann, unter anderem zuständig für den Bereich Sport, zeigte sich beeindruckt von der Mitgliederstärke des Vereins. Dass die Grafschaft Bentheim Geburtsstätte von PingPongParkinson ist, veranschaulicht Vorsitzender Boomhuis bei Turnieren immer wieder stolz durch sein Nordhorn-Trikot und berichtet im Austausch mit Teilnehmenden: „Manche reisen wegen des Turniers an und sind plötzlich beeindruckt von der Schönheit unserer Region. Sie kommen dann ein zweites Mal in die Grafschaft – zum Tischtennis spielen und für einen Kurzurlaub.“

Botschafter*in der Grafschaft:

Eingeführt im Dezember 2023 würdigt der Landkreis mit dem Format „Botschafter*in der Grafschaft“ Menschen aus der Grafschaft, die durch besondere Talente, Fähigkeiten oder herausragendes Engagement in Erscheinung treten. Sie zeigen, was jede und jeder aus und in der Grafschaft erreichen kann. 

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