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Die Geschichte der Grafschaft Bentheim lässt sich historisch bis 1050 zurückverfolgen. Damals wurden Ortsnamen der Grafschaft Bentheim erstmalig urkundlich in den Werdener Urbaren erwähnt. Es wird vermutet, dass die Bentheimer Grafen seit der Zeit Karls des Großen als Landesherren fungierten. An der Burg Bentheim sind noch heute romanische Bauelemente sichtbar, die auf das frühe Mittelalter verweisen.
Schüttorf ist die älteste Stadt der Grafschaft Bentheim. Graf Egbert verlieh der Stadt im Jahre 1295 die Stadtrechte. Im 14. Jahrhundert folgten weitere Stadtgründungen wie Nordhorn und Neuenhaus entlang der Vechte. Bad Bentheim hingegen tauschte erst im 19. Jahrhundert den Status "Flecken" gegen Stadt ein.
Bereits um das Jahr 1000 stellte der Bentheimer Sandstein das wichtigste Exportgut der Grafschaft Bentheim dar. Die Bentheimer Grafen verliehen zu jener Zeit den Händlern, Kaufleuten und Handwerkern besondere Privilegien, welche sie von Abgaben an das Grafenhaus befreiten. Diese wichtigen Voraussetzungen führten dazu, dass selbst Handelswaren aus fernen Ländern wie Russland, Skandinavien, England sowie aus den Tuchzentren Flanderns und Hollands in die Grafschaft Bentheim gelangten. Im 13. Jahrhundert wandelte sich dann die Kaufmannshanse zur Städtehanse um, so dass die Grafschaft Bentheim mehr und mehr zum Bindeglied des Hansehandels zwischen westfälischen Städten wie Münster und den niederländischen Städten Overijssels wurde. Wichtige Handelswege führten sowohl per Schiff über die Vechte als auch per Pferd und Wagen über Straßen.
Nicht zuletzt deshalb blieben die traditionellen Bindungen der Grafschaft Bentheim an die Niederlande eng. Denn auch die kirchliche Verwaltungshoheit der Niedergrafschaft, die seit dem Mittelalter bis zur Reformation in den Händen des Bistums Utrecht lag - die der Obergrafschaft lag bei den Bischöfen von Münster - verstärkte diese Bindungen.
Im selben Jahr, 1936, plante die staatliche Moorverwaltung in Papenburg Strafgefangenenlager für den Bereich der Niedergrafschaft. Bekannte Namen sind Bathorn, Alexisdorf und Füchtenfeld. Diese wurden, nunmehr rechtsseitig des Coevorden-Piccardie-Kanals, 1938 fertiggestellt. Darin waren wenige Monate politisch Verfolgte kaserniert. Mit dem Kriegsausbruch kamen 1939 die ersten Kriegsgefangenen aus Polen, später auch Niederländer, Franzosen, Russen und Italiener in das Lager. Die Gefangenen wurde hauptsächlich in Wirtschaftsbetrieben der Grafschaft Bentheim (Textilindustrie) und auf Bauernhöfen sowie für Arbeiten im Moor eingesetzt. Die Arbeit war hart, zudem gab es kaum zu essen, so dass viele der Gefangenen an Unterernährung, Seuchen und Kreislaufversagen starben.
Der Nordwesten der Grafschaft Bentheim blieb durch die schwer zugänglichen Moorgebiete in seiner Entwicklung stark gehemmt. Zwar entstanden im 19. Jahrhundert in den Mooren der Niedergrafschaft die ersten Kolonistensiedlungen, das Leben der Menschen im Moor verlief jedoch äußerst einfach und ärmlich. Wesentliches Ziel war in erster Linie, das tägliche Brot aus eigenen Kräften heranzuschaffen. Fahrten in nächstgrößere Ortschaften blieben eher eine Seltenheit - und wenn, dann zu Kirchgängen oder zu Anlässen wie den Viehmärkten in Neuenhaus oder Lingen. Das Erleben kultureller Ereignisse war zumeist auf die eigene Moorkultur begrenzt.
Erste Versuche, die Moorgebiete infrastrukturell zu erschließen, organisierten die Nationalsozialisten in Form des Reichsarbeitsdienstes. 1934 wurden linksseitig des Coevorden-Piccardie-Kanals, in Ost-West-Richtung angelagert, Reichsarbeitsdienstlager errichtet. Junge Sachsen und Bayern wurden ähnlich wie nach den Ranggraden der späteren Wehrmacht eingeteilt und dazu abkommandiert, Straßen durch das Moor zu bauen. Einziges Arbeitsmittel: ein blankgeputzter Spaten. Auf "Führerbefehl" wurden diese Arbeitsdienstlager 1936 aufgelöst.
Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 konnten erstmals ausreichend Geldmittel über den "Emslandplan" für die infrastrukturelle Erschließung der Moorgebiete bereitgestellt werden. In Teilbereichen der ehemaligen Kriegsgefangenenlager entstanden Siedlungen für Flüchtlinge und Heimatvertriebene.
Die schlimmen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges zerstörten viele gute Beziehungen zwischen Grafschaftern und ihren niederländischen Nachbarn und führten noch in den Nachkriegsjahren zunächst zu starken Spannungen zwischen beiden Völkern.mehr
Die Niederländer hatten versucht, als Ausgleich für ihre erlittenen Demütigungen, das Gebiet der Niedergrafschaft sowie Teile im Bereich der Obergrafschaft zu erhalten. Dieses Vorhaben stieß jedoch auf den Widerstand der Briten, die jene besetzte Zone als ihr eigenständig erkämpftes Gebiet ansahen und für sich beanspruchten. So wurde entlang der deutsch-niederländischen Grenze eine 3-6 km breite Schutzzone eingerichtet, innerhalb derer deutsche Bauernhöfe ausgesiedelt wurden und die nur mit einem Sonderausweis betreten werden durfte.
Auch dieser Umstand trug dazu bei, die Grafschaft Bentheim in den Folgejahren wiederum zu einer Insel erstarren zu lassen. So blieben die deutsch-niederländischen kulturellen Aktivitäten zunächst gehemmt. Erst nachdem sich das Verhältnis zwischen beiden Kulturen lockerte, wurde gegen Ende der 50er Jahre das Sperrgebiet aufgehoben und der kulturelle Austausch wieder aufgenommen. Auch der Gründung der grenzübergreifenden Institution der Euregio ist es zu verdanken, dass neben der Beseitigung der großen wirtschaftlichen Probleme (insbesondere durch die Monostruktur der Textilindustrie verursacht) die Belebung des kulturellen Austausches zwischen den Regionen zur Aufgabe gemacht wurde.
Das Wappen des Landkreises Grafschaft Bentheim zeigt auf rotem Grund 17 und 2 halbe kreisrunde Schildbeschläge, die in waagerechten Reihen auf Lücke untereinander symmetrisch in folgender Weise angeordnet sind: erste Reihe 4, zweite Reihe 3 ganze und seitlich 2 halbe, dritte Reihe 4 und die folgenden Reihen 3 und 2 Beschläge, die letzte endet mit einem Beschlag. Die beiden halben Beschläge in der zweiten Reihe sind mit den geraten Halbierungsflächen dem Schildrand zugekehrt, ohne aber den Rand zu berühren.
Da der Landkreis als Gebietskörperschaft in gewissem Sinne in die Nachfolge der früheren Grafschaft Bentheim eingetreten ist, lag der Gedanke nahe, das frühere gräfliche Herrschaftswappen zu übernehmen.
Die Grafen von Bentheim führten in ihrem Wappenschild auf rotem Grund goldene Schildbeschläge, die man später als "goldene Kugeln" oder auch "goldene Pfennige" deutete. Im 14. und 15. Jahrhundert zeigten die alten Grafensiegel 19 goldene Pfennige in sechs Reihen zu 4, 5, 4, 3, 2, 1. Später jedoch, um 1500, wurde das gräfliche Siegel verfeinert und lässt in der zweiten Reihe statt der seitlichen ganzen 2 halbe Schildbeschläge erkennen. Dieses Wappenschild führen die Fürsten von Bentheim auch heute noch. Durch Zustimmungserklärung des Fürstlichen Hauses ist dem Landkreis Grafschaft Bentheim das Recht eingeräumt worden, das alte Grafschafter Wappen in sein Kreiswappen zu übernehmen.
Um den Gildkamp in Nordhorn entsteht eine organisierte Frankensiedlung.
In Schüttorf, Ohne, Nordhorn, Emlichheim, Uelsen und Veldhausen werden Kirchen gegründet
Im Kloster Werden an der Ruhr wird im Heberegister erstmalig Nordhorn als Northhornon erwähnt
Die Burg Bentheim und die Schulenburg bei Veldhausen werden vom Sachsenherzog Lothar von Supplinburg zerstört
Erwähnung des Grafen Johannes von Benthem, dem letzten Vertreter des Gaugrafengeschlechts
Eine Schwägerin des Kaisers Lothars von Supplinburg, Gertrudis Palatina, erbt Bentheim und baut die Burg wieder auf
Das älteste Gerichtskreuz, welches aus Stein gehauen wurde, entsteht: der "Hergott von Bentheim"
Die Gräfin Gertrudis de Benthem genehmigt Hugo von Büren den Bau des Klosters Wietmarschen
Schüttorf wird gegründet
Als erster Ort der Grafschaft erhält Schüttorf das Stadtrecht
Die Anfänge von Neuenhaus mit Bau der Burg "Dinkelrode"
Lage wird vom Bischof von Utrecht gekauft
Simons Bruder, Graf Otto, regiert in Bentheim und baut auf die Insel zwischen den beiden Vechtearmen eine Außenburg. Der Name Northorne geht auf diese Siedlung über.
Neuenhaus erhält das Stadtrecht
Häufige Fehden mit den Bistümern Münster und Utrecht, denen die Selbstständigkeit der Grafschaft nicht gefällt
Auch Nordhorn erhält das Stadtrecht
Der Grundstein des Klosters Frenswegen wird gelegt
Es kommt zu einer Teilung der Grafschaften Bentheim und Steinfurt. Während Bentheim eigenständig bleibt, wird in Steinfurt der Einfluss Münsters größer.
Grafschaft Bentheim findet als unabhängiges Territorium reichsrechtliche Anerkennung durch Auftragung als Lehen an den Kaiser
Bau des Pulverturms der Burg Bentheim
Anschluss an die Reformation
Während des Spanisch-Niederländischen Krieges lagern 6000 Spanier in Nordhorn. Die Grafschaft wird mehrfach geplündert.
Der Landesherr nimmt das calvinistische Bekenntnis an
Durch kluge Heiratspolitik wird das Territorium der Grafschaft erweitert
Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Grafschaft immer wieder besetzt und geplündert. Dazu kommen Missernten in den Folgejahren.
Die Pest fordert Tausende Opfer in der Grafschaft
Die Grafschaft wird erneut von der Pest heimgesucht
Der Übertritt des Grafen Ernst Wilhelm zu Bentheim zum katholischen Glauben stürzt das Land in eine Krise, die Bevölkerungsmehrheit ist reformiert
Erbstreitigkeiten haben das Land stark verschuldet. Die gräfliche Regierung nimmt 325 000 holländische Gulden als Darlehen bei den Niederländischen Generalstaaten auf. Graf Manderscheid macht die Schwefelquellen in Bentheim nutzbar und errichtet Badehäuser.
Höhepunkt der Vechteschiffahrt. Die Vechteschiffahrt stellt die direkte Verbindung des Münsterlandes von Nordhorn bis Zwolle-Amsterdam und damit zu den Welthandelsplätzen her.
Genehmigung einer Postroute (Linie Lingen-Zwolle) durch die Grafschaft Bentheim
Der Graf verpfändet die Grafschaft wegen zerrütteter Finanzen für 30 Jahre an den Kurfürsten von Hannover, König Georg II. von England
Die ersten Blaufärber kommen nach Schüttorf und Nordhorn
Verlängerung des Pfandvertrages mit Hannover, nachdem der Graf seine Schulden nicht tilgen kann
Die Grafschaft Bentheim hat 21.896 Einwohner
Die Grafschaft wird dem Großherzogtum Berg unter Napoleons Schwager Joachim Murat zugeschlagen
Die Grafschaft wird vom Großherzogtum Berg abgetrennt und dem französischen Kaiserreich einverleibt
Die Grafschaft Bentheim wird als "Arrondissement Neuenhaus" zum Lippe-Departement geschlagen; sie wird in die Kantone Bentheim, Nordhorn und Neuenhaus eingeteilt
Die Russen als Verbündete Hannovers (England) befreien die Grafschaft Bentheim
Nach Beschluss des Wiener Kongresses verbleibt die Grafschaft bei Hannover
Kündigung des Pfandschaftsvertrages
Der Fürst gehört von nun an zu den Standesherren des Königreichs Hannover. Ihm bleiben die Klöster Frenswegen und Wietmarschen, die 1806 säkularisiert worden sind
Die Fürstlich-Bentheimische Regierung wird aufgehoben. Justiz, Verwaltung und Polizeigewalt üben die beiden neugegründeten Ämter Bentheim und Neuenhaus aus
Die Magistratsverfassung für die drei Städte und den Flecken Bentheim wird eingeführt
Beginn des Baus des Ems-Vechte-Kanals
Die Ämter Bentheim und Neuenhaus werden als Kreis Grafschaft Bentheim zusammengefasst
Gründung der Textilfabrik B. Rawe & Co. in Nordhorn. Eröffnung der Kreisbahn von Bentheim nach Neuenhaus
Bau des Süd-Nord-Kanals und des Coevorden-Piccardie-Kanals
Grundsteinlegung des Weltunternehmens Niehues & Dütting (NINO GmbH) in Nordhorn. Nordhorn ist wichtiges Zentrum der Textilindustrie
Die Grafschaft Bentheim hat 36.240 Einwohner
Die Grafschaft Bentheim hat 45.726 Einwohner
Gründung des Franziskaner-Klosters Bardel
Elektrifizierung der Grafschaft Bentheim durch die Nike (Niedersächsische Kraftwerke)
Der Kreis Grafschaft Bentheim baut das reformierte Krankenhaus von 1895 zu einem modernen Institut aus (Kreis- und Stadtkrankenanstalten)
Das Marienkrankenhaus wird eingeweiht
In Nordhorn wird das Kreisgesundheitsamt eingerichtet. Ebenfalls in Nordhorn wird das Arbeitsamt für die Kreise Bentheim, Lingen und Meppen eröffnet
Die Grafschaft Bentheim hat 60.993 Einwohner
Erste fündige Erdgasbohrung der C. Deilmann Berbau GmbH zwischen Bentheim und dem Isterberg. Diese Bohrung leitet die Erdgas- und Erdölgeschichte der Grafschaft Bentheim ein
Einmarsch der alliierten Truppen in die Grafschaft
Der Sitz der Kreisverwaltung wird auf Anordnung der britischen Militärregierung von Bentheim nach Nordhorn verlegt
In Nordhorn wird das dritte Amtsgericht der Grafschaft Bentheim eröffnet (neben Bentheim und Neuenhaus)
Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Niederlanden zur Regelung von Grenzfragen (Ausgleichsvertrag). Darin wird die gemeinsame Grenze endgültig festgelegt
Gebietsreform in Niedersachsen: aus 62 kleinen Gemeinden in der Grafschaft werden 25 größere kommunale Einheiten
Bernhard I. wurde um das Jahr 1330 als jüngster Sohn von Johann I. von Bentheim und Mechthild zur Lippe geboren. Zunächst stattete ihn der Papst 1347 mit einem Kirchenamt in Köln aus, doch als sein ältester Bruder Simon I. früh und ohne Nachkommen verstarb, übernahm er bald die Regierungsgeschäfte in Bentheim von seinem zweiten Bruder Otto.
1369 verlieh er Neuenhaus das Stadtrecht, zehn Jahre später auch Nordhorn. Zudem förderte er das 1394 in Frenswegen gegründete Stift St. Marienwolde.
Er starb 1421 im hohen Alter von 91 Jahren in Bentheim.
Geboren um 1420 als ältester Sohn von Everwin I. und Gisberta von Bronckhorst, erbte er nach dem Tod seines Vaters die Grafschaft Bentheim, während sein Bruder Arnold Steinfurt erhielt. Er wählte Anna von Egmond zu seiner Gemahlin.
Nach der Schlacht von Varlar (nahe Münster) wurde er zum Ritter ernannt, da er den Grafen Ernst von Schaumburg dingfest gemacht hatte.
Im Jahr 1473 starb Bernhard II. auf einer Reise im niederländischen Zutphen.
Arnold I. wurde 1497 als einziger Sohn Everwins II. von Bentheim-Steinfurt geboren. Bereits ein Jahr nach seiner Geburt starb sein Vater und er erbte die zur Reichsgrafschaft erhobene Herrschaft Steinfurt.
Arnold I. beteiligte sich 1534/35 an der Belagerung Münsters, der Stadt der Wiedertäufer. Gegenüber der Reformation nahm er anfangs eine sehr reservierte Haltung ein. Seine Ehefrau, Gräfin Walburga, aber war die treibende Kraft für die Einführung der protestantischen Lehre. So rief Arnold I. 1544 einen Konvent aller Pastoren der Grafschaft Bentheim ein, auf dem der Übergang zur neuen Lehre vollzogen wurde.
Er starb 1553.
Arnold II. wurde als Sohn von Everwin III. 1554 geboren. Der Vater starb 1562. Da Arnold II. nicht einmal acht Jahre alt war, führte die Mutter die vormundschaftliche Regierung in Bentheim, Tecklenburg und ab 1566 in Steinfurt. Nach Erziehungsjahren in Jülich hörte Arnold II. 1571/72 Vorlesungen des Rektors des Gymnasiums in Straßburg. Dieser war ein eifriger Verfechter des Calvinismus. Arnold II. verstarb 1606.
Hermann Friedrich wurde vermutlich im September 1693 in Neuenhaus geboren. Nachdem er im Alter von sechs Jahren den Tod seines Vaters, Arnold Moritz Wilhelm, und mit elf Jahren das Ableben seiner Mutter, Johannetta Franziska von Manderscheid-Blankenheim, zu verkraften hatte, übernahm zunächst sein Onkel Graf Franz Georg von Manderscheid-Blankenheim die Regierungsgeschäfte.
Nach nur vier Jahren selbstständiger Regentschaft musste dem mittlerweile mit der Tochter des Landgrafen Karl von Hessen-Rheinfels-Wanfreid, Eleonore Bernhardine, verheirateten im Jahr 1723 ein Vormund an die Seite gestellt werden, da sein geistiger Zustand teilweise sehr schlecht war. Dies übernahm - auch wegen der finanziellen Schieflage der Grafschaft - Kurfürst Clemens August von Köln.
Im Jahr 1731 starb Graf Hermann Friedrich in Aachen.
Nach dem Tod von Friedrich Karl Philipp von Bentheim ging der Besitz der zu dem Zeitpunkt verpfändeten Grafschaft Bentheim an Ludwig I. über. Da die Grafschaft von französischen Truppen besetzt war, zahlte er Napoleon Bonaparte 800.000 Franken, um sich die Herrschaft zu sichern. Nichtsdestoweniger wurde die Grafschaft 1810 Teil des Kaiserreichs Frankreich.
Auf dem Wiener Kongress (18. September 1814 bis 9. Juni 1815) versuchte Ludwig I. vergeblich, die Souveränität der Grafschaft Bentheim wiederherzustellen. Stattdessen ging sie im Königreich Hannover auf. Als Ersatz bekam der Graf Ländereien der ehemaligen Klöster in Frenswegen und Wietmarschen zugesprochen.
Ludwig I. galt als großer Musikliebhaber und starb am 20. August 1817.
Everwin I. wurde 1397 als Sohn des rheinischen Regenten Arnold von Götterswick und Mechthild von Rifferscheidt geboren. Seine Großmutter, Hadewig von Bentheim, war die Schwester von Graf Bernhard I. Von ihm, also seinem kinderlos gebliebenen Großonkel, wurde er als dessen Nachfolger bestimmt.
Nach Streitigkeiten mit einem bischöflichen Amtmann aus Utrecht begann Everwin I. 1417 einen Raubzug der Region Twente. Ein Jahr später musste er kapitulieren und sowohl die Burg Dinkelrode bei Lage als auch das Kirchenspiel Uelsen zunächst verpfänden. Später wurde beides zu Utrechter Lehen.
Als sein Großonkel 1421 starb, erbte er nicht nur die Grafschaft Bentheim, sondern – da sein Schwiegervater Edelherr Ludolf ebenfalls in diesem Jahr dahinschied – auch die Burg Steinfurt. 1454 nahm er gemeinsam mit seinen Söhnen an der Schlacht von Varlar (nahe Münster) teil.
Er starb im selben Jahr – vermutlich in Bentheim.
Als einziger Sohn des Grafen Benhard II. und der Gräfin Anna von Egmond kam Everwin II. im Jahre 1461 zu Welt. Er trug den Beinahmen „der Weise“ oder „der Reiche“. Ritter Gerhard von Keppel übernahm die Vormundschaft für den mit zwölf Jahren vaterlos gewordenen Everwin II.
Nachdem seine Ehefrau und auch sein einziger Sohn vor ihm starben, nahm er 1529 im Alter von 68 Jahren die erst 13-jährige Cordula von Schaumburg zur Frau. Die Hoffung auf einen männlich Erben erfüllte sich für ihn jedoch nicht mehr.
Er starb am 13. Dezember 1530 in Bad Bentheim.
Everwin III. erblickte im Jahr 1536 das Licht der Welt. Mit dem Tod seines Vater Arnold I. wurde er der Graf von Bentheim. Im Alter von 17 Jahren heiratete er die wesendlich ältere Erbtochter Anna des Grafen Konrad von Tecklenburg. Durch dessen Tod fiel die Herrschaft über die Grafschaft Tecklenburg an das Haus Bentheim.
Die Ehe zwischen den beiden scheint wenig erfreulich verlaufen zu sein. Nach einem Ehestreit um die „geschäftsführende Herrschaft über Tecklenburg“ ließ Everwin III. seine Gattin sogar in selbiger festsetzen. Nur das gewaltsame Eingreifen des Grafen von Oldenburg konnte sie befreien. Der frühe Tod von Everwin III. mit 26 Jahren (1562) beendete so nicht nur die Eheprobleme, sondern hatte auch zur Folge, dass Gräfin Anna die Regierungsgeschäfte im gesamten Gebiet für ihren noch unmündigen Sohn Arnold übernahm.
Ernst Wilhelm wurde am 6. Dezember 1623 als ältester Sohn von Graf Arnold Jobst von Bentheim und Anna Amalia von Isenburg-Büdingen geboren. Im Alter von 20 Jahren trat er die Nachfolge seines Vaters an.
Nachdem er lange Zeit ohne Gattin verbracht und bereits seinem jüngeren Bruder sein Erbe versprochen hatte, heiratete er doch noch. Die Ehe mit der niederländischen Hofdame Gertrud van Zelst war jedoch nicht standesgemäß. Aus diesem Grund gab es in der Folgezeit immer wieder Streitigkeiten um die zukünftige Herrschaft in der Grafschaft. Dabei spielte der Münsteraner Bischof Christoph Bernhard von Galen eine wichtige Rolle. So wurde Gerturd van Zelst mit seinem Einfluss in den Stand einer Reichsgräfin erhoben und Ernst Wilhelm während einer Entführung nahe Münster gezwungen den katholischen Glauben anzunehmen.
Am 26. August 1693 starb Ernst Wilhelm in Bentheim.
Da sein Vater, Hermann Friedrich, nur sechs Jahre nach der Geburt von Friedrich Karl Phillip 1731 starb, blieb die Verwaltung der Grafschaft zunächst unter der Aufsicht von Clemens August von Köln. Dieser war schon zuvor aufgrund der schlechten finanziellen Situation der Grafschaft eingesetzt worden.
Da sich diese kaum verbesserte, verpfändete Friedrich Karl Phillip die Grafschaft 1752 für zunächst 30 Jahre gegen eine persönliche Pension an Kur-Hannover. Er selbst verbrachte daraufhin die meiste Zeit in Paris. Als die britisch-hannoveranische Armee im siebenjährigen Krieg von den Franzosen durch die Schlacht von Hastenbeck zurückgetrieben wurde, ging Friedrich Karl Phillip mit französischem Einverständnis nach Bentheim zurück.
Da sich die militärischen Vorzeichen kurz darauf wieder änderten, floh er zurück nach Paris, wo er am 19. Februar 1803 starb.