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Stromausfall, Hochwasser, Starkregenereignisse – das Thema Katastrophenschutz gewinnt seit Jahren immer mehr an Bedeutung bei der Grafschafter Kreisverwaltung. Als Katastrophenschutzbehörde hat der Landkreis Grafschaft Bentheim die Aufgabe, seine Einwohner*innen im Katastrophenfall zu warnen, zu schützen und zu informieren. Ebenso gilt es, lebenswichtige Infrastruktur vor Gefahren und Schäden, die durch Großschadenslagen oder Katastrophen entstehen können, zu schützen. Hierzu zählen beispielsweise
Im Niedersächsischen Katastrophenschutzgesetz gibt es eine klare Regelung für die Feststellung eines Katastrophenfalles: Ein Katastrophenfall ist ein Notstand,
in einem solchen Maße gefährdet oder beeinträchtigt, dass seine Bekämpfung durch die zuständigen Behörden und die notwendigen Einsatz- und Hilfskräfte eine zentrale Leitung erfordert.
Zwischen dem Landkreis als Katastrophenschutzbehörde und den kreisangehörigen Kommunen als Gefahrenabwehrbehörden bestehen enge Kooperationen und Austausche. Der Landkreis selbst bereitet sich regelmäßig und intensiv auf kritische Situationen vor. Die Arbeit gliedert sich in vier Säulen:
Wenn der Katastrophenfall durch den Landrat ausgerufen wird, kommt der Katastrophenschutzstab zusammen. Dieser setzt sich aus rund 100 Personen aus der Kreisverwaltung sowie weiteren Fachberater*innen zusammen. Darüber hinaus kommt im Katastrophenfall die Technische Einsatzleitung zum Einsatz, die sich aus Mitgliedern der Feuerwehr und weiterer Katastrophenschutzeinheiten zusammensetzt.
Der Stab arbeitet im drei-Schicht-System. Der Landrat ist Leiter des Katastrophenschutzstabes und trifft die Entscheidungen. In regelmäßigen Übungen werden verschiedene Szenarien geprobt.
Eine zentrale Säule im Katastrophenschutz ist die Sensibilisierung der Bevölkerung. Die Bürger*innen sollten auf Notfälle vorbereitet sein. Der Landkreis rückt das Thema Katastrophenschutz verstärkt im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den Fokus. Darüber hinaus hat 2023 erstmals ein groß angelegter Bevölkerungsschutztag stattgefunden, der künftig wiederholt werden soll.
Es liegen verschiedene Notfallpläne und ein digitaler Katastrophenschutzplan vor. In den Plänen sind die Konsequenzen verschiedener Ereignisse und die jeweils zu treffenden Maßnahmen aufgeführt.
Am Kreishaus in Nordhorn stehen Notstromaggregate und Kraftstoff zur Verfügung, damit der Katastrophenschutzstab auch bei einem großflächigen und länger anhaltenden Stromausfall weiterhin arbeiten kann. Zudem gibt es im Landkreis 22 Sirenen und fünf mobile Sirenen, über die die Bevölkerung gewarnt werden kann. 24 weitere Sirenen werden von den Kommunen zurzeit errichtet. Zukünftig ist ein zusätzlicher Ausbau des Sirenennetztes vorgesehen.
Für die Warnung der Bevölkerung nutzt der Landkreis ebenso Warn-Apps, Cell Broadcast, lokale und regionale Medien sowie die eigenen Kommunikationsplattformen (Internetseite, Facebook, Instagram).
Der Landkreis unterhält einen Katastrophenschutzstab, kurz Kats-Stab, der sich aus rund 100 Mitgliedern zusammensetzt. Wenn die Krise oder Katastrophe nicht unverhofft und schlagartig einsetzt, wird der Kats-Stab bereits im Vorfeld von Großschadensereignissen oder anderen Krisen mit einer Kernbesetzung hochgefahren. Im Kreishaus ist dafür ein entsprechend mit Technik (Laptops, Telefone), Lagekarten etc. ausgestatteter Raum vorgesehen.
Der Landrat entscheidet bei einer Großschadenslage oder in einer Krise mit dem Stab darüber, ob der Katastrophenfall ausgerufen wird. In diesem Fall ist der Kats-Stab des Landkreises für alles, was im Zusammenhang mit der Katastrophe steht, federführend und verantwortlich tätig. Die Städte und Gemeinden mit ihren Ordnungsämtern, Feuerwehren etc. sind ihm dann untergeordnet.
Der Katastrophenschutzstab des Landkreises steht unter der Leitung des Landrates. Der Stab umfasst sechs Sachgebiete, die von der Planung des Personaleinsatzes über die Information der Bevölkerung bis hin zur Versorgung des Einsatzteams reichen:
Neben Beschäftigten des Landkreises unterstützen weitere Behörden und Hilfsorganisationen den Kats-Stab – etwa die Feuerwehr, die Bundeswehr, die Bundes- und Landespolizei, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser Hilfsdienst, die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die Notfallseelsorge oder das Technische Hilfswerk. Sogar eine Rettungshundestaffel kann bei Bedarf eingesetzt werden. Hinzu kommen sogenannte Fachberater*innen, beispielsweise für die Bereiche Gesundheit, Technik und Umwelt.
Eine Schicht des Kats-Stabes umfasst rund 30 Personen. Der Landkreis plant mit drei Schichten, um einen vielleicht erforderlichen Dauerbetrieb über eine längere Zeit gewährleisten zu können. Durch regelmäßige Schulungen und Übungen werden alle Mitglieder auf den Ernstfall vorbereitet.
Solange kein Katastrophenfall ausgerufen ist, sind die kreisangehörigen Städte und Gemeinden selbst für die Gefahrenabwehr zuständig. Der Landkreis kann die Kommunen dabei aber aktiv unterstützen und zentrale Ressourcen bereitstellen – so etwa beim Weihnachtshochwasser 2023. In Fällen wie diesen, kann der Landkreis den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) einberufen.
Dieser Stab setzt sich aus dem Landrat, der Leitung des Dezernats IV sowie der Abteilungsleitung und Mitarbeitenden der Abteilung Bevölkerungsschutz zusammen. Lageabhängig werden Mitarbeitende aus anderen Fachabteilungen der Kreisverwaltung, z.B. Umwelt oder Gesundheitsamt, hinzugezogen.
Der SAE kommt mehrmals täglich zu Lagebesprechungen zusammen, beobachtet die Lage sehr genau, um frühzeitig eingreifen zu können und nicht den Punkt zu verpassen, an dem eine zentrale Leitung zur Bekämpfung des Großschadensereignisses erforderlich wird. Dann wird der Katastrophenfall ausgerufen und die Zuständigkeit geht auf den Landkreis über.
Unterhalb des Katastrophenschutzstabes arbeitet die Technische Einsatzleitung (TEL). Die TEL setzt die vom Katastrophenschutzstab vorgegebenen Einsatzziele in Form von Maßnahmen für die taktischen Einheiten oder die einzelnen Einsatzkräfte um. Im Katastrophenfall übernimmt sie die Führung der im Landkreis eingesetzten Kräfte aller Hilfsorganisationen. Die TEL ist der verlängerte Arm des Katastrophenschutzstabes und ist ebenfalls in Sachgebieten (analog zu den Sachgebieten des Katastrophenschutzstabes) strukturiert.
Die Mitglieder der TEL kommen aus verschiedensten Organisationen, man spricht hier von einer Bunten Einheit (Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter-Unfall-Hilfe, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Rettungshundestaffel etc.). Das erforderliche Fachwissen wird durch Fachberatende und Verbindungspersonen der Sicherheitsbehörden und Hilfsorganisationen abgedeckt.
Das Land Niedersachen sieht zudem das sogenannte außergewöhnliche Ereignis vor. Dieses ist als großflächige Schadenslage definiert und auch hier kann die TEL zum Einsatz kommen. Der Landkreis Grafschaft Bentheim setzt bereits unterhalb solcher Lagen auf die TEL zur Unterstützung der Kreisfeuerwehrführung und der Einsatzkräfte vor Ort. Erstmals ist die TEL beim Weihnachtshochwasser 2023 einberufen worden und hat koordinierende Aufgaben übernommen. So hat die TEL u.a. kreisweit Sandsäcke disponiert, Logistik-Fahrzeuge des Kreises entsendet und Pegel überwacht.
Unterstützt wird die TEL bei Bedarf durch die Informations- und Kommunikationsgruppe (IuK). Die IuK stellt die Kommunikation zwischen dem jeweiligen Einsatzstab und der TEL sicher.
In besonderen Fällen, wie zum Beispiel einem kerntechnischen Unfall, übernimmt der Landeskatastrophenschutzstab im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport die zentrale Leitung der Bekämpfung des Ereignisses oder der Vorbereitung der Bekämpfung.
Der Landkreis Grafschaft Bentheim unterhält eine Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ). Die FTZ dient u.a. der Unterbringung, Pflege und Prüfung von Einsatzfahrzeugen, Geräten und Material sowie zur Durchführung von Ausbildungslehrgängen für die Freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet. Wenn es um Technik und Wartung geht, dann ist die FTZ an der Wietmarscher Straße in Nordhorn also die erste Anlaufstelle.
Fünf Mitarbeitende kümmern sich dort um die Ausrüstung der Kreis- und Ortsfeuerwehren – von der Schlauchpflege bis zur Wartung der Atemschutzgeräte. In einer eigenen Kfz-Werkstatt erfolgen die Wartung und jährliche Überprüfung der kreisweit mehr als 100 Einsatzfahrzeuge. Aber auch die Wartungen der Feuerlöschkreiselpumpen und Prüfungen auf dem Pumpenprüfstand gehören zu den Aufgaben der FTZ.
Die Leitstelle Ems-Vechte (AöR) bearbeitet alle Notrufe des Rettungsdienstes und der Feuerwehr in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim. Die Leitstelle Ems-Vechte befindet sich im Kreishaus in Meppen.
Um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein, ist es wichtig, sich über die möglichen Gefahren und die empfohlenen Verhaltensweisen zu informieren. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bietet hierzu auf seiner Internetseite umfangreiche Informationen an, u.a. auch einen praktischen Notfall-Ratgeber.
Tipps für das richtige Verhalten in verschiedenen Notsituationen – etwa Vorsorge und Verhalten bei Feuer, Hochwasser, Unwetter oder bei einem Stromausfall – hat das BBK ebenfalls übersichtlich zusammengefasst.
Im Fall der Fälle kommt es auf einen guten Mix von unterschiedlichen Warnmitteln und Weckeffekten an. Im Landkreis Grafschaft Bentheim kommen daher verschiedene technische Mittel zur Warnung der Bevölkerung zum Einsatz. Neben Radio- und Fernsehdurchsagen und Meldungen über die örtliche Presse zählen dazu Warn-Apps, Cell Broadcast und Sirenen. Zudem hält der Landkreis die Bürger*innen auf seiner Internetseite und auf den kreiseigenen Social Media-Accounts über aktuelle Lage-Entwicklungen auf dem Laufenden.
Das Land Niedersachsen nutzt als zentrale Informationsseite zu Krisen- und Notfallsituationen zudem den Notfall-Monitor Niedersachsen.
Sie haben Fragen zum Thema Katastrophenschutz? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Melden Sie sich einfach per E-Mail unter bvlkrngsschtzgrfschftd bei uns oder wenden Sie sich an die unten genannten Ansprechpersonen.