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Diskussionen über Möglichkeiten einer Mobilitätswende hin zu umweltverträglichen Verkehrssystemen beschränken sich derzeit überwiegend auf urbane Räume. Um die gesetzten Klimaziele einhalten zu können, müssen diese aber auch im ländlichen Raum stattfinden. Die Voraussetzungen sind dort jedoch schlechter als in urbanen Regionen, da der ÖPNV aufgrund der geringen Besiedlungsdichte keine attraktive Flächenerschließung bieten kann. Dies führt dazu, dass die Teilhabemöglichkeiten an sozialen, kulturellen und ökonomischen Aktivitäten in ländlichen Räumen weiterhin stark von dem Vorhandensein eines PKW abhängen.
Der Landkreis Grafschaft Bentheim sowie die kreisangehörigen Kommunen und weitere Akteure haben daher in den vergangenen Jahren zahlreiche Anstrengungen unternommen, die Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu fördern und somit einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilitätswende im ländlichen Raum zu leisten. Die Reaktivierung der Bahnstrecke für den Personenverkehr in Verbindung mit der Neuausrichtung des Buslinienverkehrs und der allgemein hohe Fahrradnutzungsanteil in der Grafschaft bieten generell eine gute Ausgangslage, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Dennoch bestehen für die dünn besiedelten Gebiete des Landkreises, die mit Verkehrsmitteln jenseits des PKW nur schwer erreichbar sind und für die Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes, deren Auslastung überwiegend aus dem Schülerverkehr resultiert, Handlungsbedarfe.
Wie lässt sich insgesamt der Nutzeranteil der Verkehrsmittel des Umweltverbundes steigern?
Welche umweltfreundlichen Mobilitätsangebote können angeboten werden und wie lassen sich dabei die dispersen Siedlungsstrukturen besser anbinden?
Welche Bedürfnisse und Wünsche haben jene Zielgruppen, die das Angebot des Umweltverbundes bisher nicht nutzen und welche Maßnahmen müssen dazu umgesetzt werden, um diese zu einem Umstieg zu animieren?
Wie können die Bewohner in Bereichen mit bereits guter ÖPNV-Anbindung zu einer stärkeren Nutzung des Umweltverbundes bewegt werden?
Im Rahmen des Projekts AMZUG sollen zunächst die bereits bestehenden oder in Planung befindlichen Ansätze und Maßnahmen aus dem Landkreis aufgegriffen und in ein multimodales Gesamtkonzept integriert werden. Dazu sollen gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren innovative Maßnahmen, die zur Verkehrswende im ländlichen Raum beitragen, entwickelt und die Wirksamkeit bereits bestehender Maßnahmen evaluiert werden. Neben den Ergebnissen aus aktiven Beteiligungsformaten, wie Workshops, an denen sich alle Zielgruppen beteiligen können, sollen darüber hinaus, mithilfe von Fahrgastbefragungen, die, Bedürfnisse der NutzerInnen abgefragt werden und zusätzlich in das Gesamtkonzept mit einfließen. Durch die Einbindung eines wissenschaftlichen Verbundpartners wird der Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis ermöglicht. Zu seinen Aufgaben zählen, neben der Durchführung der Fahrgasterhebungen, die Vermittlung spezifischen Wissens zur integrierten Mobilitätsplanung und die Analyse von Erreichbarkeiten.
Ziel des Projekts ist es, Möglichkeiten der Mobilitätswende in PKW-orientierten, ländlichen Räumen aufzuzeigen und am Beispiel des Landkreises Grafschaft Bentheim die Potenziale zu nutzen, welche sich aus der reaktivierten Bahnstrecke für den Personenverkehr in Verbindung mit einer hohen Fahrradnutzung durch alle Bevölkerungsgruppen ergeben. Dabei soll aufgezeigt werden, dass auch in dispers besiedelten ländlichen Räumen Alternativen jenseits des PKW erfolgreich sein und längere (Alltags-)Wege klimafreundlich mit Verkehrsmitteln des Umweltverbundes zurückgelegt werden können. Weiterhin sollen die Teilhabemöglichkeiten der Bevölkerung insgesamt verbessert werden. Dazu sollen die gemeinsam mit den lokalen Akteuren und der Bürgerschaft entwickelten innovativen Maßnahmen exemplarisch umgesetzt und erprobt, ihre Wirkung begleitend evaluiert und abschließend ein Leitfaden konstruiert werden, der auch anderen Kommunen mit ähnlichen Voraussetzungen die Möglichkeit bieten soll, die gewonnenen Erkenntnisse zu adaptieren und umzusetzen.
Der Landkreis Grafschaft Bentheim, vertreten durch die Planungsgesellschaft Grafschaft Bentheim (PGB), hat sich für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebene Projekt „MobilitätsWerkStadt 2025 – Anschlussmobilität zukunftsfähig gestalten (AMZUG) beworben und ist erfreulicherweise als eine der Kommunen ausgewählt worden, die ein integriertes Gesamtkonzept für die nachhaltige Mobilitätswende im ländlichen Raum mitentwickeln dürfen.
Im Rahmen des Wettbewerbs wurde das Projekt „Anschlussmobilität zukunftsfähig gestalten (AMZUG)“ von der PGB ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit lokalen Akteuren und Multiplikatoren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, den Wandel des Mobilitätssektors zu gestalten, da dieser vor großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen steht. Dabei sollen unter anderem auf die im Landkreis Grafschaft Bentheim vorhandenen Potenziale zurückgegriffen werden, welche sich aus der reaktivierten Bahnstrecke in Verbindung mit einer hohen Fahrradnutzung in der Grafschaft ergeben. Das Projekt soll aufzeigen, wie durch planerische, regulatorische, soziale und technologische Innovationen der Mobilitätswandel nachhaltig gestaltet werden kann. Weiterhin sollen durch das Projekt ökologische Belastungen minimiert, wirtschaftliche Entwicklung unterstützt und soziale Teilhabe im gesamten Landkreis gefördert werden. Um das Vorhaben realisieren und die gesteckten Ziele erreichen zu können, sollen Akteurs übergreifende Strategien und Konzepte für eine nachhaltige Mobilität im Landkreis entwickelt und anschließend experimentell umgesetzt werden.
Das Projekt ist in drei Phasen aufgeteilt. Die erste Phase (Laufzeit: 1 Jahr, voraussichtlich bis 31.03.2021) befasst sich mit der partizipativen Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes. In Phase 2 (Laufzeit: 3 Jahre, Beginn: 01.04.2021), für die sich - nach positiver Bewertung des Konzeptes seitens des BMBF - die PGB bewerben kann, sollen zentrale Elemente des Gesamtkonzeptes im Landkreis wissenschaftlich begleitet, umgesetzt und erprobt werden. Dabei sollen erfolgsversprechende Maßnahmen in einem realen Testumfeld (Reallabor) umgesetzt werden. Mit dem Lehrstuhl für Güterverkehrsplanung und Transportlogistik der Bergischen Universität Wuppertal haben wir einen exzellenten wissenschaftlichen Kooperationspartner, der uns im weiteren Vorhaben begleiten wird. Abschließend sollen in Phase 3 (Laufzeit: 2 Jahre) ausgewählte Kommunen die gesammelten Erkenntnisse der vorherigen Phasen evaluieren, transferieren und verstetigen, um anderen interessierten Kommunen eine Orientierungshilfe bei einer Umsetzung bieten zu können.
Um entwickelte Strategien und geplante Maßnahmen umsetzen und erproben zu können, stellt das BMBF Fördermittel bereit. In Phase 2 ist eine finanzielle Eigenbeteiligung zwar erwünscht, sie ist jedoch keine Notwendigkeit für eine erfolgreiche Förderung. In Phase 3 kann eine Förderquote von bis zu 90% gewährleistet werden, eine Eigenleistung von mindestens 10% ist Voraussetzung für eine weitere Förderleistung. In den Phasen 2 und 3 können Anschlusszuwendungen sowie Zuwendungen für zusätzliche Verbundpartner gewährt werden. Weitere Informationen über nachhaltige Mobilität, die „MobilitätsWerkStadt 2025“ und die entsprechenden Förderrichtlinien erhalten Sie unter: https://www.fona.de/de/massnahmen/foerdermassnahmen/mobilitaet-in-der-stadt.php.
Damit dieses vielversprechende Projekt Gestalt annehmen kann und auch darüber hinaus die Mobilitätswende im Landkreis Grafschaft Bentheim befördert wird, ist es im Rahmen des Projektes geplant, ein Treffen mit möglichen Stakeholder / Interessenvertretern zu organisieren, um bereits vorhandene oder in Planung befindliche Maßnahmen bündeln zu können, aber auch um innovativen Ideen und Vorschläge in das Gesamtkonzept mit einfließen zu lassen und diese in der zweiten Phase mit Hilfe von Fördergeldern exemplarisch umsetzen zu können.
Integraler Bestandteil des Projekts sind Mobilitätsbefragungen im Regiopa-Express (RB56) sowie in der Nordhorner Innenstadt. Beide Befragungen zielen darauf ab, Informationen über das Mobilitätsverhalten sowie Verbesserungsvorschläge für die Verkehrsmittel des Umweltverbunds (Fahrrad, ÖPNV, Fußverkehr) zu beleuchten. Mit der Befragung im Regiopa-Express wird dabei die Perspektive bereits überzeugter ÖPNV-Nutzer*innen miteinbezogen. Mit der Befragung in der Nordhorner Innenstadt sollen alle weiteren Nutzer*innen-Gruppen abgedeckt werden. Parallel dazu wird die Auslastung der bestehenden Radabstellanlagen an den Haltepunkten erhoben, um deren Wirkung abschätzen zu können.
Die erste Befragung fand bereits am Donnerstagvormittag (17.9.) in den Zügen des Regiopa-Expresses erfolgreich statt. Weitere Befragungen sind für Donnerstag, den 1.10.2020, Mittwoch den 7.10.2020 sowie Donnerstag den 8.10.2020 geplant. Zusätzlich ist das Befragungspersonal am Samstag, den 19.09.2020, Freitag, den 2.10.2020, Freitag, den 9.10.2020 und Samstag, den 10.10.2020 in der Nordhorner Innenstadt anzutreffen. Darüber hinaus ist eine Online-Umfrage in Erarbeitung, mit der ab Mitte/Ende Oktober jede*r Bürger*in der Grafschaft zusätzlich die Möglichkeit erhält, digital Verbesserungsvorschläge einzureichen.
Im Rahmen des Projekts „Anschlussmobilität zukunftsfähig zu gestalten (AMZUG) fand am 28.09.2020 in der VHS Nordhorn gemeinsam mit den Projektmitarbeitern und verschiedensten Akteuren unter anderem aus den Bereichen Verwaltung, Verkehrsbetriebe, Tourismus, Klimaschutz und Marketing ein Workshop statt. In diesem wurden die bestehenden Maßnahmen / Konzepte in der Grafschaft evaluiert, die Probleme und Handlungsbedarfe identifiziert, sowie zukunftsweisende Maßnahmen erarbeitet, die der Umsetzung der Mobilitätswende im Landkreis Grafschaft Bentheim zukünftig dienen sollen.
Eine kurze Zusammenfassung / Präsentation des Treffens finden Sie unter Downloads.
Das Grafaschafter Projekt AMZUG (Anschlussmobilität zukunftsfähig gestalten), für das die Planungsgesellschaft Grafschaft Bentheim mbH (100-prozentige Tochter des Landkreis Grafschaft Bentheim) seinerzeit den Zuschlag vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhalten hat, ist leider nicht in die Phase 2 im Rahmen des Wettbewerbs “MobilitätsWerkStadt 2025“ aufgenommen worden.
Eine Aufnahme in Phase 2 ist nur wenigen teilnehmenden Kommunen gelungen, für die das Projekt nun weiter geht.
Dennoch ist es der Planungsgesellschaft Grafschaft Bentheim mbH im Ergebnis gelungen, aus den gewonnenen Erkenntnissen und Evaluationen der Phase 1 ein Multimodales Gesamtkonzept für eine Förderung der “Nachhaltigen Mobilität“ in der Grafschaft zu erstellen. An diesen Ergebnissen soll sich in den kommenden Jahren orientiert werden.
Die im Projekt AMZUG ermittelten Handlungsbedarfe „bestehende Angebote besser kommunizieren“ und „bestehende Angebote verbessern“ sowie „Angebote der Mobilität schaffen" sind im Multimodalen Gesamtkonzept berücksichtigt.
Das umfassende Multimodale Gesamtkonzept des Projektes AMZUG kann folgend eingesehen werden:
Weitere Informationen:
Begleitforschung Nachhaltige Mobilität
Im Landkreis Grafschaft Bentheim gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Anstrengungen Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu fördern - wie die im Juli 2019 reaktivierte Teilstrecke für den Personenverkehr von Bad Bentheim nach Neuenhaus oder die umfangreiche Radverkehrsarbeit zeigen. Trotzdem bestehen in der Grafschaft weiterhin Handlungsbedarfe, um die autoorientierte Bevölkerung zum Umstieg auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu animieren.
Diese Handlungsbedarfe konnten in Phase 1 des vom BMBF-geförderten Wettbewerbs „MobilitätsWerkStadt 2025“ durch die Planungsgesellschaft Grafschaft Bentheim mbH identifiziert werden. Dazu wurden seitens des wissenschaftlichen Kooperationspartners multimodale Erreichbarkeitsanalysen zur Ermittlung bestehender Erreichbarkeitsdefizite im Umweltverbund sowie Befragungen in den Zügen der Regionalbahn, der Nordhorner Innenstadt sowie zusätzlich online durchgeführt, um das Verkehrsverhalten und die Verbesserungsvorschläge der Grafschafter Bewohner*innen zu erfassen. Weiterhin wurde - gemeinsam mit lokalen Akteuren u.a. aus den Bereichen Verwaltung, Verkehrsbetriebe, Tourismus, Klimaschutz und Marketing - ein Stakeholder-Workshop durchgeführt, in welchem die bereits vorhandenen Maßnahmen/Konzepte evaluiert, Probleme und Potenziale identifiziert sowie Lösungsvorschläge generiert wurden.
Auf Basis dessen wurden drei Handlungsfelder identifiziert, welche in Phase 2 angegangen werden sollen: bestehende Angebote besser kommunizieren, bestehende Angebote verbessern, neue Angebote der Multimodalität schaffen. Grundlegendes Ziel des Projekts ist es, die Mobilität auf Basis der Grafschafter Mobilitätseckpfeiler Bahn, Fahrrad sowie guter bürgerschaftlicher Einbindung weiter zu verbessern, um so Wege für die Umsetzung der klimafreundlichen Mobilitätswende im ländlichen Raum am Beispiel des Landkreises Grafschaft Bentheim aufzuzeigen. Dabei sollen unter anderem innovative technologische Lösungsansätze sowohl in den Bereichen Buchung und Fahrzeuge, der Schaffung neuer multimodaler Angebote als auch Informationskampagnen rund um das Thema Mobilität zum Einsatz kommen.