Landrat ehrte langjährige Mitglieder des Volksbundes
„Wer vergessen wird, ist wirklich tot“, zitierte Wilhelm Horstmeyer aus Nordhorn den Philosophen Immanuel Kant, als er über sein Engagement beim Kreisverband Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sprach. Landrat Friedrich Kethorn hatte Mitglieder ins Kreishaus geladen, um sie für ihre langjährige Mitgliedschaft auszuzeichnen. Wilhelm Horstmeyer, ehemaliger Landrat, war einer von ihnen. Er hatte sogar seinen 38 Jahre alten Mitgliedsausweis dabei.
Wie Wilhelm Horstmeyer sind auch Prof. Dr. Heinrich Baarlink und Dr. Ruth Klaus aus Nordhorn Anfang der 1920er Jahre geboren. Damit gehörten sie zur Generation derjenigen, die die Schrecken des Krieges und seine Folgen hautnah verspürten. Ruth Klaus verlor nicht nur den Vater und beide Brüder: „Klassentreffen brauchten wir keine mehr zu veranstalten. Beinahe 80 Prozent der Jungen sind gefallen.“ Wie Dr. Ruth Klaus ist auch Prof. Dr. Heinrich Baarlink seit 20 Jahren Mitglied im Volksbund. Er sei ein Kind der „Flakhelfergeneration“, habe den Reichsarbeitsdienst durchlaufen und den Wehrdienst absolviert. Etwa jeder Dritte seiner Klasse sei im Krieg umgekommen. Sein Bruder, der im Oktober 1944 in Ostpreußen fiel, wurde später durch den Volksbund umge-bettet.„Eine würdige Grabstatt, das ist wichtig“, so die einhellige Auffassung der drei Volksbund-Mitglieder. Versöhnung über die Gräber hinweg und die internationale Jugendarbeit trage dazu bei, den Frieden zu bewahren. Landrat Friedrich Kethorn würdigte das Engagement mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß. Ausgezeichnet wurden ferner Hermann Vehns aus Engden (40-jährige Mitgliedschaft), Gerhard Tibbe aus Bad Bentheim (30 Jahre) und Josef Hofschröer aus Wietmarschen (20 Jahre). Sie konnten leider nicht persönlich an der Ehrung teilnehmen.