Weltkindertag: 3.100 Fähnchen vor dem Kreishaus
3.100 kleine Fähnchen setzte eine Schulkasse des Nordhorner Gymnasiums am Donnerstagvormittag, um auf Kinderarmut in Deutschland und im Landkreis Grafschaft Bentheim aufmerksam zu machen. Hintergrund ist eine bundesweite Aktion des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). Landrat Friedrich Kethorn regte in einer kurzen Rede ein breites Bündnis aller Institutionen auf allen Ebenen an, um das Problem erfolgreich anzugehen: „Wir müssen alles tun, um den Teufelskreis zu durchbrechen, damit aus armen Kindern nicht arme Eltern werden, die wiederum arme Kinder haben.“
„Es gibt leider keine verlässliche Defintion von Kinderarmut und daher auch keine verlässlichen Zahlen“, so Landrat Kethorn, „aber wir haben allein 2.479 Menschen unter 15 Jahren, die durch das Grafschafter Comeback Leistungen nach Hartz IV erhalten.“ Es gehe dabei insgesamt aber nicht nur um die materielle Armut, sondern es gehe auch um Bildungschancen und Bildungsdefizite. Dem versuche der Landkreis durch Angebote wie Sprachförderung vor Schuleintritt zu begegnen. Wichtig sei in diesem Zusammenhang aber auch die Hilfestellung zur Organisation des Lebensalltags (Hebammenprojekt, Schuldnerberatung, Familienservicebüros), eine konsequente Beschäftigungspolitik (Comeback), die Gesundheitsprävention und eine Kreisentwicklung, die die Rahmenbedingungen schaffe.Landrat Friedrich Kethorn begrüßte auch die Absicht des Bundessozialministers Franz Müntefering, die Regelsätze von Hartz IV für Kinder anzuheben: „Es gibt viele Signale in diese Richtung.“ Zuletzt dankte er den Schülern und dem Kinderschutzbund (Kreisgruppe Grafschaft Bentheim) für die Aktion, die das Bewusstsein für das Thema Kinderarmut erweitern soll.