Grafschaft Bentheim bekommt Fachhochschulangebot
„Jetzt wird Nordhorn Standort für ein Fachhochschulangebot“, freut sich Landrat Friedrich Kethorn. „Ab September nächsten Jahres können junge Menschen ihr Sozialpädagogik-Studium in der Vechtestadt antreten.“ Möglich macht dieses eine Vereinbarung mit der Saxion Fachhochschule in Enschede und der gemeinnützigen Akademie Medikon in Oberhausen. In den nächsten Wochen sollen die entsprechenden Verträge vorbereitet und unterzeichnet werden. „Damit werten wir das Bildungsangebot in der Grafschaft Bentheim kräftig auf“, betont Steffan Glüpker, Fachbereichsleiter Familie und Bildung beim Landkreis.
Seit längerer Zeit schon gab es Bestrebungen, in der Grafschaft Bentheim einen Standort für eine Fachhochschule zu schaffen. Da es mit Professoren und Dozenten der Saxion FH Enschede, Academie Mens en Maatschappij, und der Kreisverwaltung seit einigen Jahren in den verschiedenen Bereichen immer wieder Kooperationen gab und häufiger Praktikanten, die berufsbegleitend Sozialpädagogik in Enschede studieren, in der Kreisverwaltung tätig sind, lag es nahe, eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit anzubahnen. Erste Gespräche wurden bereits im Februar 2007 geführt. Aus rechtlichen Gründen wird die Abwicklung über die Gesellschaft Medikon erfolgen. Drei von vier Jahren des Bachelor-Studienganges können zukünftig in Nordhorn absolviert werden, das vierte in den Niederlanden.Der Standort Nordhorn ist für die Niederländer interessant. Gerade seien wieder fast 200 deutsche Studienanfänger in Enschede aufgenommen worden. „Und wir haben trotzdem noch eine lange Warteliste“, erklärt Dekan Wilm Slingerland. Darum sei es schlüssig, das Einzugsgebiet auch auf deutscher Seite auszubauen.Der Landkreis wird für den Studienkurs Sozialpädagogik die notwendigen Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Vermutlich wird es sich um Räume in der Krankenpflegeschule der Euregio-Klinik in der Hannoverstraße handeln. Vorgesehen ist, dass jährlich nur ein berufsbegleitender Studienkurs mit 24 Studierenden beginnt. Die Studiengebühren werden bei monatlich 195 Euro liegen. Der Landkreis Grafschaft Bentheim wird in dieses Angebot jährlich rund 49.000 Euro investieren. „Das ist gut angelegtes Geld und auch der Kreisausschuss hat dem Konzept einhellig zugestimmt“, so Landrat Kethorn. Man gehe davon aus, dass nach den Eckpunkten die Details nun rasch geregelt werden können.