Landrat Kethorn auf Tour: „Die Grafschaft Bentheim am Puls der Zeit“
„Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich hinter die Kulissen von Firmen, Einrichtungen und privaten Initiativen schauen kann. Die Vielfalt beruflichen und ehrenamtlichen Know-Hows und Engagement freut mich riesig. Die Grafschaft Bentheim ist vielleicht nicht der Nabel der Welt, aber wahrhaftig am Puls der Zeit.“ Landrat Friedrich Kethorn hat im Verlauf seiner „Landrat-vor-Ort“-Termine zahlreiche Betriebe in den Orten der Grafschaft Bentheim besucht und ist begeistert. „Unternehmerische Ideen und die umfassende Kompetenz regionaler Wirtschaftsförderung schaffen eine stabile Basis für die Neuansiedlung von Betrieben, die Schaffung neuer und den Erhalt bereits bestehender Arbeitsplätze.“

Viel Know-how und noch mehr Stroh auf der Baustelle des Emlichheimer Bioenergiekraftwerks.
Wie beispielsweise in dem Schüttorfer Familienunternehmen Zweirad Hanselle. Seit mehr als 75 Jahren sorgen Firmengründer Georg Hanselle und Familie dafür, dass die Kunden genau das Fahrrad bekommen, das zu ihnen passt. Kinder oder Senioren, City-Flitzer oder Mountainbiker haben die Auswahl unter mehr als 1000 Zweirädern. Viele Jahre lang platz-ten die Geschäfts- und Werkstatträume des Betriebes aus allen Nähten. Mit der Eröffnung des Neubaus im Jahr 2011 hat die traditionsreiche Firma einen gewaltigen Sprung gemacht. Unterstützt wurde diese unternehmerische Zukunftsentscheidung mit Mitteln aus der KMU-Förderung (KMU=Kleine und Mittelständische Unternehmen). Und damit auch Landrat Friedrich Kethorn entspannt der Zukunft entgegenradeln kann, ließ es sich Georg Hanselle nicht nehmen, ihn über die Vorteile eines E-Bike aufzuklären und zu einer spontanen Probefahrt zu überreden.
Übrigens: Die Anzahl der KMU-geförderten Betriebe lag im Jahr 2012 bei 25 mit einem In-vestitionsvolumen von rund 13 Mio Euro. Geschaffen wurden in diesem Zusammenhang 112 Dauerarbeitsplätze, 21 davon für Auszubildende.
Auch die Firma „Stahlbau Peters“ in Itterbeck ist ein Familienunternehmen. Im Jahr 1927 legte Heinrich Peters den Grundstein für ein Unternehmen, dass heute zu den „Global Playern“ gehört. Heinz Peters und sein Sohn Heinz-Geert sorgen nun bereits in dritter Generation für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Standortes Itterbeck mit mittlerweile 140 Mitarbeitern. Auch hier konnten durch passgenaue Beratung und Förderung 25 Dauerarbeitsplätze (davon zehn Ausbildungsplätze) geschaffen werden. Voll des Lobes sind dafür am Tag des Landratbesuches die beiden „Peters“, die ihren Gast voller Stolz durch die moderne Produktionshalle führen und ihm von ausreichend gefüllten Auftragsbüchern berichten können.

Zwei Generationen Peters zeigen Landrat Friedrich Kethorn die moderne Produktionshalle.
Ein zukunftsweisendes Großprojekt ist das Bioenergiekraftwerk in Emlichheim, das Landrat Kethorn im Verlauf seiner Tour ebenfalls besucht hat. Am Standort der Emsland-Stärke GmbH entsteht derzeit das erste mit Stroh befeuerte Heizkraftwerk Deutschlands. Mit einer Feuerungswärmeleistung von 49,8 MW und einem hocheffizienten Wärmekonzept soll hier in großem Umfang Stroh zur Bereitstellung von Strom und Wärmeenergie genutzt werden.
Während die in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte elektrische Energie in das öffentliche Ver-sorgungsnetz eingespeist werden soll, ist geplant, die entstehende Wärme als hochwertigen Prozessdampf zur Versorgung der energieintensiven Produktionsprozesse der Emsland-Group sowie als Heizwärme zur Einspeisung in ein Nahwärmenetz zu nutzen.
Die Geschäftsführer Wilhelm Pieper und Hermann Fehrmann sind überzeugt davon, dass ihr Konzept aufgehen wird und erläutern Friedrich Kethorn technische und praktische Sachverhalte. „Und woher kommen die benötigten Strohmengen?“ möchte der Landrat wissen. Deutschland, so wird ihm erklärt, verfügt über das zweitgrößte Strohpotential inner-halb der EU. Bei einer Ernte von rund 42 Mio. Tonnen Getreide (ohne Mais) fallen in Deutschland ca. 37 Mio. Tonnen Stroh an. Da wird den künftigen Kraftwerkbetreibern um den Nachschub nicht bange.
Bange nicht um die wirtschaftliche Zukunft der Grafschaft Bentheim wird auch Landrat Friedrich Kethorn nach seiner Rundreise durch Grafschafter Betriebe nicht: „Mein Dank gilt allen, die mich in im Verlauf meiner Tour so herzlich willkommen geheißen haben. Ihnen und allen anderen hier ansässigen Unternehmen wünsche ich viel Erfolg für die Zukunft.“