FIDEM nimmt immer konkretere Formen an: Fachangestellte geschult
Was tun, wenn man bemerkt, dass sich bei älteren Familienangehörigen Anzeichen von Demenz bemerkbar machen? In den allermeisten Fällen ist es der Hausarzt, der zuerst aufgesucht, um Rat gefragt wird. Hier setzt das Projekt FIDEM an, das Netzwerke bestehend aus Hausärzten, Ergotherapeuten, Anbieter von Niederschwelligen Betreuungsleistungen, Pflegeberatung und der Selbsthilfe bildet. Alle Beteiligten sind mit dem Thema Demenz befasst, sodass sich eine enge Zusammenarbeit im Sinne des Erkrankten anbietet. Alle beteiligten Netzwerkpartner wurden zur Patientenvermittlung, zur Kommunikation mit Demenzkranken, zur Selbsthilfe und zu sozialrechtlichen Themen geschult.

Gruppenfoto der Medizinischen Fachangestellten und weiteren Netzwerkpartnern bei der FIDEM-Schulung im Kreishaus.
Ein Fokus im Projekt FIDEM liegt auch auf den Medizinischen Fachangestellten, die sich vor kurzem zu einer Schulung im Kreishaus zusammen fanden. Sie sollen in die Lage versetzt werden, die Demenztestverfahren bei den Patienten durchführen zu können. Der Arzt wird auf diese Weise entlastet und die Angestellten erfahren eine Stärkung ihrer Rolle im Praxisgefüge und im Umgang mit dem Erkrankten.
In der Grafschaft Bentheim gibt es vier Netzwerke (Nordhorn, Neuenhaus, Wietmarschen/Lohne und der Obergrafschaft im Aufbau), in denen das FIDEM-Projekt seit einigen Monaten umgesetzt wird.
Die Betroffenen und Angehörigen werden nach der Diagnose durch die Hausarztpraxen über das Projekt FIDEM informiert und durch den Hausarzt zeitnah zu folgenden Netzwerkpartnern vermittelt, die dann den Kontakt zum Erkrankten aufnehmen:
Beratung
In vielen Fällen benötigen die Angehörigen und auch die Erkrankten eine begleitende Beratung, um mit den veränderten, häufig belastenden Situationen besser umgehen zu können. Eine Beratung findet durch die Pflegekassen, den Senioren- und Pflegestützpunkt und die Pflegedienste statt. Der Hausarzt vermittelt mit Einverständnis des Betroffen den Kontakt.
Niederschwellige Betreuungsangebote
werden in der Regel von Pflegediensten als stundenweise Gruppenbetreuung oder als Einzelbetreuung angeboten. Bei Vorliegen der Voraussetzungen einer Pflegestufe 0 werden diese Angebote durch die Pflegekasse finanziert.
Selbsthilfe
Die Selbsthilfegruppen in der Grafschaft Bentheim sind in das Projekt eingebunden, sodass eine Vermittlung zu den Ansprechpartnern schon in der Hausarztpraxis erfolgt..
HED-I, Häusliche Ergotherapie bei Demenz
Die Ergotherapiepraxen wurden mittels einer Fortbildung speziell zu einer häuslichen Ergotherapie bei Demenz (HED-I) geschult. Über eine Verordnung des Hausarztes werden in der Regel 20 Therapieeinheiten in der Häuslichkeit des Demenzkranken durchgeführt, mit dem Ziel • die Kompetenzen des Betroffenen zu fördern, • die Alltagsbetätigung des Menschen mit Demenz zu stärken, • den pflegenden Angehörigen anzuleiten und zu beraten • und die Lebensqualität der Betroffenen im persönlichen Lebenskontext zu stabilisieren.
Im Landkreis Grafschaft Bentheim wird das Projekt durch den Senioren- und Pflegestützpunkt koordiniert. Die Ansprechpartnerinnen sind Paula Nordemann und Hanna Reurik, Telefon 05921/ 961866.