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Landkreis Grafschaft Bentheim

 

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„Mich kann so schnell nichts mehr überraschen“

Zehn Aktenhefter liegen auf dem Rücksitz des Dienstwagens, alle sind sie versehen mit einem höchst amtlich wirkenden Brief in gelbem Umschlag, auf dem in großen Buchstaben „Förmliche Zustellung“ geschrieben steht. Matthias Ölert, Verwaltungs- und Vollzugsbeamter der Straßenverkehrsabteilung beim Landkreis Grafschaft Bentheim, setzt sich hinter das Steuer. Er und zwei seiner Kollegen sind diejenigen, die von Amts wegen Zwangsstilllegungen von Fahrzeugen, Fahrerermittlungen oder auch den zwangsweisen Einzug von Führerscheinen vornehmen.

Presse Ölert1


Matthias Ölert kratzt Zulassungs- und TÜV-Plakette vom Nummernschild – damit ist das Fahrzeug dann stillgelegt.

 

Heute stehen nur Zwangsstilllegungen auf dem Tourplan, der Matthias Ölert einmal quer durch die gesamte Grafschaft Bentheim führen wird: von Schüttorf über Bad Bentheim nach Nordhorn, nach Neuenhaus, Uelsen und Emlichheim. Nervös ist er vor solchen Fahrten längst nicht mehr: „Nach 25 Jahren Außendienst kann mich so schnell nichts mehr überraschen“, meint er. Zwar wisse er nie, was ihn erwarte, aber die gesamte Palette menschlichen Verhaltens habe er bereits erlebt, so Ölert, der vor seiner heutigen Tätigkeit als Polizeivollzugsbeamter beim Bundesgrenzschutz im Einsatz war.

 

Wer seine Versicherungsbeiträge nicht bezahlt und dadurch seinen Versicherungsschutz verloren hat, wer seine Kfz-Steuern nicht leistet oder festgestellte Fahrzeugmängel nicht beheben lässt, der bekommt Besuch von einem Vollzugsbeamten der Kreisverwaltung . Auch Fahrzeugführern, bei denen Bedenken an der Fahreignung auf Grund von Alkohol- oder Drogendelikten bestehen oder die nicht an einem Aufbauseminar für auffällig gewordene Kraftfahrer teilnehmen oder bei denen generell Bedenken an der Fahrereignung bestehen, widerfährt das Gleiche – allerdings nicht ohne schriftliche Vorwarnung und der Möglichkeit der Rücksprache..

 

Doch wer alle gütlichen Angebote in den Wind schlägt …

 

Die ersten „Zustellungen“ dieses Tages lassen sich bequem erledigen, die Besitzer der Autos, die stillgelegt werden sollen, sind nicht in ihrem Zuhause anzutreffen, die Fahrzeuge stehen nicht vor der Tür und sind auch nicht im näheren Umfeld auszumachen. Für Matthias Ölert bedeutet dies: den gelben Briefumschlag in den Hausbriefkasten werfen und die nächste Adresse anfahren.

 

Während der Fahrt klingelt immer wieder sein Diensttelefon. Eine Kollegin informiert ihn darüber, dass ein Name auf der heutigen To-do-Liste gestrichen werden könne, da die Versicherung des Betreffenden mitgeteilt habe, dass der Versicherungsschutz nach Zahlung der ausstehenden Beträge wieder bestehe. „Solche Fälle sind mir natürlich am liebsten“, meint Matthias Ölert. Bei einem weiteren Anruf ergeht die Bitte, „doch mal kurz bei Adresse xy vorbeizufahren, um nachzusehen, ob ein in die Fahndung gegebenes Fahrzeug dort auf einem Parkplatz abgestellt sei. Doch Fehlanzeige, bei dem betreffenden Fahrzeug handelt es sich um eine andere Automarke. Weiter im Plan:

 

Auf dem Weg durch die Grafschaft erinnert sich Matthias Ölert an einige bemerkenswerte Vorfälle: an den Fahrer, der ihn bei dem Versuch zu entwischen, beinahe überfahren hat, an den Camper, dessen Wohnwagen direkt auf dem Campingplatz entstempelt worden ist, an diverse verbale Ausschreitungen und manche (auch körperliche) Auseinandersetzung. „Und einige meiner `Kunden` sehe ich immer wieder“, erklärt der 47jährige und schüttelt den Kopf. „Auch nach so vielen Dienstjahren verstehe ich nicht, warum man nicht seine vergleichsweise geringe Kfz-Steuer zahlt oder sein Fahrzeug abmeldet, wenn man diesen Betrag nicht aufbringen kann.“ Zu warten, bis sich diese Summe durch Gebühren auf ein Vielfaches erhöht hat, sei ein „Ding, dass ich nicht begreifen kann“, so Ölert.

 

Presse Ölert 2


Jetzt wird es ernst: Einen Umschlag mit dem Aufdruck „Förmliche Zustellung“ im Briefkasten zu ignorieren, kann teuer werden und bringt jede Menge Ärger mit sich.

 

Auch bei der nächsten Adresse die der Vollzugsbeamte anfährt, ist niemand zu Hause. Hier kommt Matthias Ölert nun allerdings seine umfangreiche Berufserfahrung zu Gute, die er in all den Jahren angesammelt hat. Durch ein Telefonat kann er in Erfahrung bringen, dass das stillzulegende Fahrzeug vor einer Werkstatt in einem Nordhorner Industriegebiet steht. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Besitzer der Werkstatt wird schnell klar, dass dieser noch auf die Bezahlung einer ausstehenden Rechnung wartet und das Fahrzeug vorher nicht an den Besitzer aushändigen wird. Ein Treffer also.

 

Ein weiterer Arbeitserfolg in Uelsen. Hier steht das gesuchte Fahrzeug unter einem Carport, sein Besitzer ist allerdings nicht zu Hause. Der gelbe Brief wandert in den Hausbriefkasten, dann legt Matthias Ölert das Auto still, indem er sowohl die Plakette der Zulassungsstelle als auch die TÜV-Plakette abkratzt. Dann füllt er ein vorbereitetes Formblatt aus, auf dem dieser Vorgang zur Kenntnis gebracht wird und klemmt dieses hinter die Scheibenwischer der Frontscheibe– das war´s.

 

Ein heikler Fall liegt als nächstes oben auf dem bereits kleiner gewordenen Aktenstapel. „Bei dieser Adresse bin ich schon mehrmals gewesen“, erklärt Matthias Ölert und steuert ein altes, unbewohntes Haus an, das offensichtlich schon länger leer steht. Aus dem Briefkasten schaut noch der Brief heraus, den Ölert am Tag zuvor zugestellt hat. Hier wohnt definitiv niemand. Doch Matthias Ölert weiß, dass der gesuchte und hier gemeldete Fahrzeughalter bei seiner Freundin lebt und auch, wo diese wohnt. Ein Abstecher zu dieser Adresse bleibt erfolglos. Erst ein weiteres Telefonat offenbart, dass das Pärchen bei ein und derselben Firma arbeitet und wo diese angesiedelt ist. Nach einem kurzen Abstecher beim Arbeitgeber, bei dem zwar weder Fahrzeughalter noch das Fahrzeug anzutreffen waren, kommt dennoch Bewegung in diesen „Fall“, denn schon kurz darauf klingelt das Autotelefon und der gesuchte Fahrzeugbesitzer ist am anderen Ende der Leitung. Er ist ganz und gar nicht amüsiert über den Besuch bei seinem Arbeitgeber und verspricht, noch am selben Tag die Nummernschilder seines Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle abzugeben. Ein weiterer Treffer.

 

An diesem Tag sitzt Matthias Ölert acht Stunden im Auto, insgesamt etwa 25.000 Kilometer im Jahr und mit der Gewissheit, dass ihm die Arbeit niemals ausgehen wird.
Im Jahre 2015 wurden von der Straßenverkehrsabteilung insgesamt 693 eigene Fälle in den Vollzugsdienst gegeben (Versicherung, Steuer und Mängel). Davon konnten 515 Fälle direkt im ersten Zugriff aus dem Verkehr gezogen werden. Die restlichen Fälle wurden in die Fahndung gegeben.

 

erstellt am 21.07.2016

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