Investitionskostenzuschuss von 4,75 Mio. Euro für die Euregio-Klinik
Einstimmig – bei nur zwei Enthaltungen - hat der Kreistag am Donnerstagabend einem Investitionskostenzuschuss für die Euregio-Klinik in Nordhorn zugestimmt. Der Landkreis Grafschaft Bentheim wird demnach einen Betrag von 4,75 Mio. Euro übernehmen. Weitere 2,5 Mio. Euro werden seitens der katholischen Kirche durch die Veräußerung von Grundstücken und Ärztehäusern an der Hannoverstraße eingebracht. Der Zuschuss von dann insgesamt 7,25 Mio. Euro ist notwendig, um die Handlungsfähigkeit der Euregio-Klinik auch zukünftig gewährleisten zu können. "Es ist eine vorausschauende und notwendige Investition in die nachhaltige Sicherung und Stärkung des Krankenhausstandortes Grafschaft Bentheim", erläuterte Landrat Friedrich Kethorn am Freitag in einem Pressegespräch.
Der Zuschuss ist notwendig geworden, weil die Euregio-Klinik mit zusätzlichen investiven Belastungen zu kämpfen hat, die in dieser Größenordnung nicht vorhersehbar gewesen waren. Dazu gehören baulich bedingte Mehrkosten z.B. für Versorgungsleitungen, zur Energieoptimierung und zur Entwässerung (Probleme mit Starkregenereignissen wie z.B. im Juni 2011). Hinzu kommen größere Anforderungen beim Brandschutz in allen Gebäudeteilen, sowie Mehrkosten von rund 100.000 Euro für die Krankenpflegeschule. Aber auch konzeptionelle Anpassungen, u.a. im Zusammenhang mit der Einrichtung des Psychiatrischen Zentrums, erfordern weitere Mittel von etwa 2,3 Mio. Euro.„Der Kreistag hat den Beschluss mit voller Überzeugung gefasst“, so Landrat Friedrich Kethorn. Erst jüngst habe eine Analyse des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) in Düsseldorf ergaben, dass die Euregio-Klinik beste Voraussetzungen biete, in den nächsten Jahren ihre Zukunft positiv zu gestalten. Hervorgehoben wurde im Gutachten auch die Tatsache, dass die bauliche Erneuerung eine gute Ausgangsposition verschaffe und die strukturellen Voraussetzungen als optimal einzustufen seien. „Die Grafschafter Politik steht hinter diesem Krankenhaus und wir unterstützen die zahlreichen Anstrengungen, die unternommen werden. Wir wollen eine gute medizinische Versorgung auf hohem Niveau für unsere Bürger“, so Kethorn.Kethorn machte deutlich, dass die Politik den Landkreis in einer besonderen Verpflichtung für diese Sicherstellung der Versorgung und des Krankenhausstandortes sieht. Zahlreiche Landkreise in Deutschland würden weitaus mehr in ihre Krankenhäuser investieren. So reiche ein Blick über die Kreisgrenze ins Emsland. Insgesamt sehe man die Euregio-Klinik auf einem guten Weg. Die wirtschaftliche Entwicklung deute ab 2013 nach oben, das Image habe sich weiter verbessert. „Alle Bediensteten, das muss hier einmal gesagt werden, machen einen tollen Job. Und dies, wo der Fusionsprozess noch nicht abgeschlossen ist und Baumaßnahmen immer wieder auch den Arbeitsalltag berühren.“ Im Pressegespräch stellte Landrat Kethorn die Details dar. Der Investitionskostenzuschuss des Landkreises von 4,75 Mio. Euro wird der Euregio-Klinik Albert-Schweitzer-Straße GmbH mit einer Zweckbindung von 20 Jahren gewährt. Die Auszahlung erfolgt in drei Tranchen: 1,5 Mio. Euro in 2013, 1,62 Mio. Euro in 2014 und 1,63 Mio. Euro in 2015.