1. Online Bildungstag der Bildungsregion Grafschaft Bentheim
Vielfalt bereichert! Grafschafter Bildungstag 2021 zum Thema Diversität
23. Februar 2021 um 9:00 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
viele Grafschafter Bildungsakteure haben an den bisherigen Fachtagen der Bildungsregion teilgenommen und dort wichtige Impulse für die Bildungsarbeit gegeben und erhalten. Die Steuergruppe der Bildungsregion möchte zukünftig mit der Bezeichnung „Grafschafter Bildungstag“ einen feststehenden Begriff mit regionalem Bezug etablieren, der neben der Fachlichkeit einen Schwerpunkt auf die Entwicklung von individueller Bildung legt.
Der erste Grafschafter Bildungstag nimmt in diesem Jahr unter dem Titel Vielfalt bereichert! das umfassende Thema Diversität in den Blick. Diversität meint die Anerkennung gesellschaftlicher Vielfalt und Herstellung von Chancengleichheit benachteiligter Gruppen.
Mitarbeiter*innen, Pädagog*innen, Teams und Lehrkräfte der Grafschafter Bildungsinstitutionen arbeiten täglich daran, in ihren Gruppen und Klassen allen durch ein passendes Angebot die bestmöglichen Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Dabei sind folgende Fragen herausfordernd:
„Wie können wir als Einrichtung eine oft unbewusste und strukturelle Ausgrenzung erkennen und verhindern?" und „Wie können alle Beteiligten - Lernende sowie Pädagog*innen und Leitungen - ihre jeweils unterschiedlichen biografischen Voraussetzungen, Erfahrungen und Potentiale gewinnbringend für alle einbringen? “
Die einzige und richtige Antwort kann Ihnen kein einzelner Bildungstag geben. Aber hier erfahren Sie neue Methoden, wechseln Ihre Perspektiven, lernen Sie neue Ansätze kennen und diskutieren Sie erprobte Praxis: mit Kolleginnen und Kollegen und mit Expertinnen und Experten aus diversitätsorientierter und diskriminierungssensibler Bildungsarbeit. Bringen Sie Impulse in Ihre Einrichtungen und kommen Sie Ihren Antworten gemeinsam näher!
Der Vortrag und die Workshops bieten für alle Akteure im Bildungssystem und auch für Akteure der Politik, Verwaltung und Integration Einblicke in den Zusammenhang von Sprache und Macht, in diskriminierungssensible Beratung und Pädagogik bis hin zum Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt und dem Interkulturellen Blick auf Menschen und Situationen.
Ich freue mich, Sie auf unserem Bildungstag begrüßen zu dürfen und bin sicher, dass dieser uns auch im Online-Format vielfältig bereichert!
Ihr
Landrat Uwe Fietzek
Programmablauf
Beginn: ab 08:30 Uhr Öffnung des digitalen Raumes und Ankommen
09:00 Uhr Begrüßung Landrat Uwe Fietzek
09:30 Uhr Vortrag Prof. Dr. Karim Fereidooni
11:15 Uhr Mittagspause
12:15 Uhr Workshop Phase
Ende: ab 14:30 Uhr bis 15 Uhr je nach Dauer der Workshops
Anmeldung
Die Veranstaltung findet online mittels Zoom statt.
Informieren Sie sich in der Workshop- Übersicht und melden Sie sich online über dieses Online-Formular an. Die Anmeldung ist im Zeitraum vom 12.01. bis zum 12.02.2021 möglich.
Sie erhalten nach Ihrer Anmeldung für die Teilnahme am Bildungstag
- einen Link für den Veranstaltungsteil am Vormittag mit der Begrüßung und dem Vortrag sowie
- einen separaten Link für Ihren Workshop.
Damit Sie die Links für den Vortrag sowie für einen Workshop erhalten, achten Sie bitte darauf, in der Anmeldemaske beides auszuwählen.
Bei Fragen und Anregungen stehen Ihnen Wilma Schevel und Jana Rassi im Bildungsbüro unter bildungsregion@grafschaft.de oder telefonisch unter 05921-961707 zur Verfügung.
Diese Themen und Referent*innen erwarten Sie in dem einleitenden Vortrag und den Workshops:
Workshop- und Themenübersicht
Fachvortrag:
Prof. Dr. Fereidooni - Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsinstitutionen
In seinem Vortrag mit dem Titel „Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsinstitutionen“ geht Prof. Dr. Karim Fereidooni auf die Konstruktion von ‚Normalität‘ in unserer Gesellschaft und in unterschiedlichen Bildungsinstitutionen ein und problematisiert diesen Konstruktionsprozess, weil dadurch Ausschlüsse entstehen. Ferner stellt er unterschiedliche Theorien und Studien zum Thema Diversitätssensibilität dar und präsentiert Maßnahmen, die darauf angelegt sind, mit Diversität konstruktiv umzugehen.
Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung.
Weitere Informationen www.sowi.rub.de/sowifd und www.karim-fereidooni.de
Dauer: ca. 1,5 h Vortrag inkl. Fragerunde für Ihre Fragen direkt an Prof. Dr. Fereidooni
Workshop 1:
Vielfalt ist kein Firlefanz?! Zum Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
Wie können Bildungsinstitutionen und -träger mit geschlechtlicher sowie sexueller Vielfalt umgehen?
Bildungsinstitutionen sind wie viele andere Bereiche des Alltags heteronormativ geprägte Räume, in dem LSBTIQ*-Jugendliche Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt sind. In einem solchen Klima sind sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung nicht für alle Jugendliche gewährleistet. Dabei fordert das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) die Verantwortlichen für Schulen dazu auf, allen Menschen, ungeachtet ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung, Bildung zu garantieren.
Der Workshop sensibilisiert für die Lebenswirklichkeiten lesbisch, schwuler, bi und trans* Jugendlicher und definiert das häufig verwirrende Vokabular zum Thema. Er fragt, welche Rolle sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in Bildungsinstitutionen spielt und analysiert Normvorstellungen zu diesem Thema. Im Anschluss werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, inwiefern sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ein Querschnittsthema für Bildungsinstitutionen sein kann.
Dauer & Zielgruppe: 2 h & offen
Lisa Gutowski ist Sozialwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversitätsthemen. Seit Februar 2020 ist sie als Landeskoordinatorin bei SCHLAU Niedersachsen e.V. tätig. Zuvor arbeitete sie zum Umgang mit Diversität in der öffentlichen Verwaltung. Information und Kontakt: www.Schlau-nds.de
Workshop 2:
Du und ich sind wir - Teamdiversität als Herausforderung und Chance in frühpädagogischen Einrichtungen
Wie können unterschiedlich zusammengesetzte Teams in kindheitspädagogischen Einrichtungen gut und wertschätzend zusammen arbeiten?
In dem Workshop entwickeln wir eine reflexive Perspektive auf Teamdiversität in kindheitspädagogischen Einrichtungen. Vor dem Hintergrund theoretischer und neuer Erkenntnisse aus dem Bereich der Teamzusammensetzung und Teamarbeit starten wir in eine Gruppenarbeit, die die individuellen Bedarfe der Teilnehmenden in den Mittelpunkt der Veranstaltung stellt. Dabei sind eine rege Diskussion über die eigenen Erfahrungen und ein gemeinsamer Austausch über Handlungsoptionen und einem gemeinsamen Transport in die Praxis Ziel des Workshops. Hierbei können die Themen Werte, Diversität, Erwartungen, Wertschätzung, Privilegien und Sozialisation wie auch Diskriminierungserfahrungen thematisiert werden.
Dauer & Zielgruppe: 3 h & Kita/Frühpädagogischer Bereich
Hinweis: Gerne können aus einer Einrichtung mehrere Personen an diesem Workshop teilnehmen. Für die Durchführung des Workshops ist es wichtig, dass Sie sich als "vollwertige" Teilnehmer*in daran beteiligen können. Bitte melden Sie sich daher alle als Einzelpersonen mit eigenem Endgerät an und nicht als komplette Teams. Danke!
Svenja Garbade arbeitet und promoviert am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Hildesheim zu den Schwerpunkten Kindheitspädagogik und Kindheitsforschung. Fokus ihrer Promotion liegt auf der Erforschung von Geschlechterkonstruktionen in Krippen. Nach einem Studium der Sozialen Arbeit im Bachelor und Master hat sich Svenja Garbade nun auf die Erforschung von Differenzherstellungen in der Kindheitspädagogik/Pädagogik der frühen Kindheit spezialisiert. Information und Kontakt: www.Svenjagarbade.de und garbades@uni-hildesheim.de
Workshop 3:
Spannungsverhältnisse: Differenz- und Diskriminierungssensibilität in Pädagogik und Beratung
Wie entwickeln wir eine differenz- und diskriminierungssensible Haltung in der Beratung und Pädagogik und wie gehen wir mit Grenzen des Verstehens auf beiden Seiten um?
In diesem Workshop werden wir uns mit verschiedenen Spannungsverhältnissen einer differenz- und diskriminierungssensiblen Pädagogik und Beratungsarbeit beschäftigen:
Wir stoßen bei unserer Arbeit immer wieder auch an Grenzen des Verstehens und einer notwendigen Anerkennung und Wertschätzung unseres Gegenübers. Gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen, (problematische) Bilder in unseren Köpfen und unreflektierte Ressentiments, Missverständnisse und auch kulturelle und ethische Differenzen erschweren pädagogische und beraterische Prozesse.
In diesem Workshop werden wir uns mit den gesellschaftlich erzeugten Bildern in unseren Köpfen beschäftigen und der Frage nachgehen, wie wir sie kritisch reflektieren können. Wir werden uns mit einer differenz- und diskriminierungssensiblen Haltung auseinandersetzen und überlegen, wie wir mit dem Spannungsverhältnis von Anerkennung einerseits und manchmal auch notwendiger Abgrenzung zu Einstellungen und Handlungen des Gegenübers umgehen können.
An welche Grenzen können Pädagogik und Beratung in einer von Differenz und Diskriminierung gekennzeichneten Gesellschaft stoßen
und auf welche Unterstützungsangeboten in der Kommune, dem Kreis oder dem Land können wir zurückgreifen? Neben einem Input werden wir ausreichend Zeit zum kollegialen Erfahrungsaustausch haben.
Dauer & Zielgruppe: Ca 2,5h und ca.15 Min. Pause & für Interessierte aus Pädagogik, Bildungsarbeit und Beratung
Anne Broden leitete 17 Jahre lang das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) und arbeitet seit vier Jahren freiberuflich zu den Themen Rassismus- und Antisemitismuskritik, Rechtsextremismusprävention und Migrationspädagogik. www.AnneBroden.de
Workshop 4:
Interkultureller Blick - Den eigenen Blick befragen! - szenische Reflexion
Welche Bilder haben wir von uns und von anderen und wie können wir diese Bilder sichtbar machen? Welche Sicht der Dinge haben andere und wir können wir diese unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam nutzen?
In diesem Workshop geht es darum, die Bilder aus den Köpfen in einer Szene(rie) sichtbar und befragbar zu machen. Angelehnt an die Methoden des Forumtheaters (A. Boal) werden wir „szenische Reflexion“ betreiben. Ausgehend von Situationen und Themen der Teilnehmenden oder von allgemeinen Fallbeispielen mit Bezug zu Diversity und Diskriminierung werden wir Szenen(erien) entwickeln und befragen. Anders als in der Theaterpädagogik üblich, werden wir diese Szenen und Bilder online per Zoom herstellen.
In den Fokus geraten dabei insbesondere unsere individuellen Sichtweisen, unsere Wahrnehmungen und Interpretationen der Szenen(erien) – es geht um die Bilder in unseren Köpfen, die uns dieselbe Szene(rie) unterschiedlich sehen und bewerten lassen. Dies öffnet den Spielraum miteinander die Vielfalt der Perspektiven zuzulassen und gemeinsame Sichtweisen zu verhandeln.
Dauer & Zielgruppe: 2,5 h & Fachkräfte aus Bildungsinstitutionen
Frank Bonczek, Diplom-Pädagoge und Diplom-Theaterpädagoge, arbeitete als Trainer in sozialpädagogischen und theaterpädagogischen Projekten mit Jungen an Schulen und ist seit 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück. Dort lehrt und arbeitet er zu Theaterpädagogik in Bildungseinrichtungen und Grundlagen der Pädagogik. www.hs-osnabrueck.de/frank-thomas-bonczek
Workshop 5:
Wir müssen reden: Von Sprache und Macht
Wie prägt Sprache unser Denken und Denken unsere Sprache? Und wie können wir Sprache nutzen, um ein diversitätsfreundliches (Arbeits-)Umfeld gestalten zu können?
Sprache prägt unser Denken und vice versa - Ausgehend davon, dass Sprecher:innen Denkmuster verinnerlicht haben, die Ausgrenzung und Machtstrukturen reproduzieren, ist es notwendig, diese sichtbar zu machen, um sie aufzubrechen. Gesellschaftliche Teilhabe findet auch über Kommunikation statt und damit diese gelingt, müssen Sprecher:innen sich der Macht ihrer Worte bewusst werden. Konflikte und Missverständnisse haben ihren Ursprung auf vielfältigen Ebenen des "Nicht-Verstehens". Diese betreffen die verschiedenen Bereiche der verbalen und non-verbalen Kommunikation: Wahrnehmung, Denken und (Körper-)Sprache. Kommunikation hat darüber hinaus eine bedeutende soziale Funktion, denn Sprechen ist immer auch Handeln. Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir diese Bereiche betrachten und herausfinden, welche (sprachlichen) Handlungsspielräume es gibt und wie sie genutzt werden können, um ein diversitätsfreundliches (Arbeits-)Umfeld gestalten zu können.
Dauer & Zielgruppe: 2,5 h & offen
Tonia Sperling, M.A. ist Sprachwissenschaftlerin und arbeitet freiberuflich in der Weiterbildung im Bereich der diversitätsbewussten und diskriminierungssensiblen Kommunikation und in der inklusiven Kulturarbeit (freie Szene). Zuvor war sie in Forschung und Lehre an den Universitäten Bremen und Osnabrück mit den Schwerpunkten Kognitive Linguistik, Sprachwandel und Sprachkontakt tätig. Seit Oktober 2020 studiert sie berufsbegleitend an der UNiversität Hildesheim im Master Barrierefreie Kommunikation. Kontakt: sperlingt(at)uni-hildesheim.de und Information www.sprachemachtaktion.com
Workshop 6:
Dafür bist du noch zu klein! Einblicke in vorurteilssensible Bildung mit dem Anti-Bias Ansatz im Bereich Adultismus
Wie können wir Kindern Vertrauen in ihr Können signalisieren? Wie erkennen und verhindern wir gerade in Bildungseinrichtungen Adultismus – die oft unbewusst, aber häufig geschehende Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen?
Vorannahmen und Bilder, die wir gegenüber einzelnen Menschen und Gruppen von Menschen haben, beeinflussen unsere Wahrnehmung und unser Verhalten und können im Zusammenspiel mit Macht zu Diskriminierungen führen. Deswegen ist das Thema einer vorurteils- und machtkritischen pädagogischen Arbeit relevant. Anti-Bias als intersektionaler Ansatz nimmt die verschiedenen Formen von Diskriminierung als Ausdruck gesellschaftlich ungleicher Positionen und Machtverhältnisse und ihre vielschichtigen gegenseitigen Verstrickungen in den Blick. Im Workshop setzen wir uns mit dem Schwerpunkt ‚Adultismus‘ auseinander, der Diskriminierung von Kindern durch Erwachsene. Spezifisch an Adultismus ist, dass alle Menschen – im Gegensatz zu anderen Diskriminierungsformen – schon früh im Leben damit Erfahrungen machen.
Dauer & Zielgruppe: 2,5 h & offen
Žaklina Mamutovič ist Referentin in der rassismuskritischen und diversitätssensiblen politischen Bildungsarbeit und tätig beim Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind der Anti-Bias Ansatz, Empowerment, antimuslimischer Rassismus, kritische Organisationsbegleitung sowie Supervision unter kritischen Machtaspekten und pädagogisches Handeln in der Einwanderungsgesellschaft.
Patricia Göthe studierte Lateinamerikanistik, Soziologie und Volkswirtschaftslehre und arbeitet als Anti-Bias- und Empowerment-Trainerin und Referentin für rassismuskritische, interkulturelle und diversitätsbewusste Bildungsarbeit sowie Globales Lernen. Sie ist Gastdozentin an verschiedenen Universitäten und war als Zivile Friedensfachkraft in Kolumbien tätig.
Das Anti Bias Netz ist ein Zusammenschluss von freiberuflichen Fortbildnerinnen und Beraterinnen in der diversitätsbewussten, politischen Bildungsarbeit und arbeitet mit dem Anti-Bias-Ansatz, einem Ansatz zur vorurteilsbewussten Bildung. Kontakt und Information unter www.anti-bias-netz.org/
Workshop 7:
Hier bist Du richtig, wie Du bist! - Einführung in die Anti-Bias Bildung
Wie gehe ich kritisch und handlungsorientiert mit Vorurteilen, Macht und Ideologien um? Und wie kann der Anti-Bias Ansatz dabei unterstützen, dass alle ihre Potentiale entfalten und einbringen können?
Vielfalt in der Gesellschaft bedeutet nicht automatisch gelungene soziale Inklusion. Die Gestaltung und Pflege von Sozialer Inklusion ist ein Prozess, der nur gelingen kann, wenn aktiv Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass alle ihre Potenziale optimal entfalten und vielfältigste gesellschaftliche Teilhabebarrieren abgebaut werden können. Ein entscheidendes Element hierfür ist eine differenzsensible Haltung aller Beteiligten, jeglicher Form von Exklusion und Diskriminierung entschieden entgegenzutreten. Der Anti-Bias-Ansatz (Anti-Bias: Un-Voreingenommenheit) kann wertvolle Hilfestellung leisten, die Sensibilität für Diskriminierung und die gesellschaftlichen Teilhabebarrieren abzubauen. Im Zentrum des Workshops steht die Frage: Wie gehe ich kritisch und handlungsorientiert mit Vorurteilen, Macht und Ideologien von der Überlegenheit und Unterlegenheit von mir selbst und anderen um?
Dauer & Zielgruppe: 2,5 h & offen
Dr. phil. Prasad Reddy (Jhg. 1966) ist Gründer und Geschäftsführer des Zentrums für Soziale Inklusion, Migration und Teilhabe (ZSIMT) in Bonn. Der promovierte Erziehungswissenschaftler verfügt über mehrjährige internationale Berufserfahrung als Projektleiter, Berater und Referent in den Bereichen Diversity Management im Non-Profit Bereich und gesellschaftliche Teilhabe. Er ist zertifiziert als Diversity Manager, Anti-Bias Trainer, Interkultureller Trainer/Coach sowie als European Net Trainer. Mehr hier: www.zsimt.com/wir-über-uns/
Workshop 8:
Methoden-Workshop mit dem IDA-Kartenset „Antidiskriminierung, Rassismuskritik und Diversität“
Wie können wir mit dem IDA- Kartenset die Themen Rassismus, Diskriminierung, Sexismus, Othering oder Ethnisierung in der Bildungs- oder Jugendarbeit bearbeiten und reflektieren?
Im Workshop wird exemplarisch vorgestellt, wie die Teilnehmenden das IDA-Kartenset „Antidiskriminierung, Rassismuskritik und Diversität“ einsetzen können, um gesellschaftlich umstrittene Themen zu bearbeiten und zu reflektieren wie z.B. Rassismus, Diskriminierung, Sexismus, Othering oder Ethnisierung. Anhand der Methoden setzen sich die Teilnehmenden mit zentralen Begriffen der Diskriminierungskritik auseinander, reflektieren alltägliche Mechanismen von Diskriminierung und lernen unterschiedliche Perspektiven auf gesellschaftliches Zusammenleben kennen. Abschließend werden die Methoden aus der Trainer*innen-Perspektive reflektiert. Das Kartenset eignet sich für den pädagogischen Einsatz mit Jugendlichen ab 14 Jahren und für Multiplikator*innen der Bildungs- und Jugendarbeit.
Dauer & Zielgruppe: 1,5-2 h & offen
Dr. Nora Warrach ist promovierte Migrationssoziologin und arbeitet als Bildungsreferentin bei IDA e.V. Ihre Schwerpunktthemen sind Rassismus(kritik), Postkolonialismus und Migrationsgesellschaft.
Kontakt & Informationen: www.IDAeV.de