12. Dezember 2023
Die Grafschaft Bentheim auf dem Weg zur bilanziellen Treibhausgasneutralität
Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: bis 2040, und damit fünf Jahre früher als es die aktuellen Bundes- und Landesziele vorsehen, will er ein treibhausgasneutraler Landkreis sein. Am diesjährigen Nikolausabend haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger im NINO-Hochbau ausgetauscht, wie sie das Ziel gemeinsam erreichen wollen.
Dass die Grafschaft Bentheim auf einem guten Weg ist, Klima-Vorreiter zu werden, verdeutlichte Landrat Uwe Fietzek in seiner Begrüßungsrede. Beispielhaft nannte er einige bisherige Meilensteine wie das Grafschafter Elektro-Carsharing, die Reaktivierung der Bahnstrecke von Bad Bentheim nach Neuenhaus für den SPNV oder die Auflage des Klimasparbuches Ems-Vechte gemeinsam mit dem Landkreis Emsland. Seit Einrichtung eines Klimaschutzmanagements innerhalb der Kreisverwaltung im Jahr 2014 habe sich einiges getan. „Unser Landkreis hat die Herausforderungen des Klimawandels erkannt und die Antennen in Richtung Klimaschutz weit ausgefahren. Jetzt gilt es, am Ball zu bleiben. Mit der Treibhausgasneutralität bis 2040 haben wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt, doch unsere bisherigen und geplanten Bemühungen zeigen, dass es gemeinsam möglich ist“, betonte Fietzek.
Weitere Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen, die der Landkreis in den nächsten Jahren umsetzen will, werden derzeit in Zusammenarbeit mit der energielenker projects GmbH konkretisiert und in einem Vorreiterkonzept gebündelt. Das Papier soll das bisherige Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2012 ablösen. Die Veranstaltung im NINO-Hochbau nutzen die Initiatorinnen und Initiatoren dazu, sich weitere Anregungen der Gäste einzuholen, um die erarbeiteten Handlungsempfehlungen gewichten und priorisieren zu können. Dazu fanden die Teilnehmenden im Veranstaltungsraum Themenposter mit verschiedenen Vorschlägen vor und konnten sich zu den Schwerpunktthemen der Strategie positionieren. Letztere reichten von Wärme- und Stromversorgung über Mobilität und Klimafolgenanpassung bis hin zu Maßnahmen für die Kreisverwaltung. Die Anregungen und Erkenntnisse des Veranstaltungsabends werden nun ausgewertet und halten Eingang in das Klimaschutz-Vorreiterkonzept. Das Konzept soll noch in diesem Jahr fertig sein und wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Umrahmt wurde die Veranstaltung unter Moderation von Dr. Wiebke Borgers durch einen Beitrag von Poetry-Slammerin Theresa Sperling und die erstmalige Vergabe eines Klimaschutzpreises für Grafschafter Schulprojekte.