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Auf der ersten Grafschafter Pflegekonferenz schilderten die kommunalen Vertreter*innen und Pflegetische, wie es in den kreisangehörigen Kommunen um die Pflege steht.
Auf der ersten Grafschafter Pflegekonferenz schilderten die kommunalen Vertreter*innen und Pflegetische, wie es in den kreisangehörigen Kommunen um die Pflege steht.

22. Februar 2024

Erste Grafschafter Pflegekonferenz will Pflege in der Grafschaft Bentheim stärken

Unter dem Motto „Zukunft der Pflege in der Grafschaft“ diskutierten in der letzten Woche Vertreter*innen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich über Bedarfe und Herausforderungen der Pflege in der Grafschaft Bentheim. Zusammen mit der Steuerungsgruppe der Pflegetische hatte der Landkreis zur ersten Grafschafter Pflegekonferenz geladen.

Seit Beginn 2023 treffen sich Akteure der Pflegebranche in allen sieben Kommunen des Landkreises zu sogenannten Pflegetischen, tauschen sich in diesem Rahmen über Herausforderungen ihres Tätigkeitsfeldes aus und diskutieren potentielle Lösungsansätze. Ihre Eindrücke bildeten nun die Grundlage für die Veranstaltung im NINO-Hochbau mit dem Ziel, Inhalte für ein Positionspapier an die Landes- und Bundespolitik zu formulieren. Der Einladung gefolgt waren ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, die Pflegeberatung des Pflegestützpunktes, Mitglieder der Pflegetische, die Bürgermeister aus der Grafschaft und kommunale Vertreter*innen sowie Bundestagsabgeordnete Daniela de Ridder und Landtagsabgeordneter Reinhold Hilbers. „Ich freue mich über das rege Interesse an diesem Thema – einem Thema, das uns angesichts der gesellschaftlichen Überalterung und dem Mangel an Pflegekräften vor eine große Herausforderung stellt“, leitete Landrat Uwe Fietzek in die Fachkonferenz ein. Zwar hätten in den letzten Wochen Entwicklungen wie die Eröffnung der Gerontopsychiatrie an der Euregio-Klinik oder die Übernahme des DRK-Mehrgenerationenhauses durch den Paritätischen Hoffnung gemacht. Aus Sicht des Landrates zeichneten sich aber weiterhin deutliche Probleme in der Pflege-Versorgung ab, die nicht allein auf kommunaler Ebene zu lösen seien.

Dass die Grafschaft im Bereich der Pflege nicht untätig war, zeigt die Etablierung der kommunalen Pflegetische und die Fortführung des Projektes „Regionales Pflegekompetenzzentrum“, kurz ReKo. Letzteres reicherte Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler von der Universität Osnabrück in seinem Vortrag durch erste Evaluationsergebnisse an und gab den Beteiligten Empfehlungen zur Stärkung des ReKo-Projektes mit. Beispielhaft nannte er eine verstärkte Zusammenarbeit mit den lokalen Hausarztpraxen, um mehr Anspruchsberechtigte auf die Arbeit der Pflegeberatung aufmerksam zu machen. Sie berät seit 2019 Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen in den einzelnen Gemeinden und entlastet auf diese Weise Hausärzte und Pflegedienste. Impulse zum Thema „Altern“ gab Prof. Dr. Rosa Mazzola von der Hochschule Osnabrück. Sie stellte heraus, wie wichtig eine differenzierte Betrachtung der Gruppe der über 65-Jährigen ist – eine Gruppe, die viel Potenzial mit sich bringe. Um dies zu nutzen, sei eine komplexe, kulturelle Anpassung im Gemeinwesen erforderlich und ein Zusammenspiel aus Haupt- und Ehrenamt unabdingbar.

Wie es im Einzelnen um die Pflege in den kreisangehörigen Kommunen steht, berichteten die sieben Bürgermeister zusammen mit der Pflegeberaterin des jeweiligen Pflegestützpunktes sowie Delegierten des Pflegetisches. Obwohl das Konzept der Pflegetische erst einmal „Neuland“ gewesen sei, habe sich mittlerweile ein starkes Netzwerk entwickelt, das den Austausch unter den Pflege-Akteuren erleichtert. Einig sind sich die Pflegetische auch darin, dass sich die Pflegeberatung vor Ort als erste Anlaufstelle für Pflegesuchende bewährt hat.

Wie ein erfolgreicher Reisebericht gestaltete sich der Vortrag von Elisabeth Eistrup, Leiterin der Bildungsstätte für Gesundheitsberufe der Euregio-Klinik in Nordhorn. Sie berichtete von einer viertägigen Reise nach Casablanca, bei der sie gemeinsam mit Mitgliedern des Pflegeausbildungsverbundes, darunter Esther Ellen-Krien, Dirk Wortelen, Jan Trautwein, Vanessa Löcken und Helmut Alferink, im Januar 34 Marokkaner*innen für eine Pflegeausbildung in der Grafschaft gewinnen konnte. Die Idee zur Akquise im Ausland sei im Kollegium des Ausbildungsverbundes entstanden, das regelmäßig Bewerbungen aus Drittstaaten verzeichnen konnte und daran ein entsprechendes Interesse ausmachte. „Wir hatten vorab 200 Bewerbungen gesichtet und 40 Bewerbungsgespräche in Marokko geplant. Durch einen glücklichen Zufall wurden daraus 71 Gespräche und 34 Ausbildungsverträge“, freut sich Elisabeth Eistrup. Die jungen Marokkaner*innen präsentierten sich motiviert, weltoffen und überzeugten teils mit überragenden Deutschkenntnissen. „Im Gegensatz zu Gesprächen über Videotelefonie konnten wir uns durch die Gespräche vor Ort viel leichter einen persönlichen Eindruck verschaffen, Werbung für eine Ausbildung in der Grafschaft machen und die Verträge unmittelbar abschließen. Das Format möchten wir sehr gerne fortführen“, resümiert die Bildungsstättenleiterin.

Im August sollen die Bewerber*innen nach Deutschland kommen, um ihre Pflegeausbildung schon im September 2024 anzutreten. Nicola Wolf de Carvalho von der Landkreisgeförderten Koordinierungsstelle beim Pflegeausbildungsverbund hält derzeit den digitalen Kontakt und steht den Auszubildenden bei ihrer Ankunft in Deutschland unterstützend zur Seite. Die erfolgreiche Auslandsakquise konnte finanziell über die Förderrichtlinie des Landkreises Grafschaft Bentheim abgewickelt werden.

„Die Grafschafter Pflegeakteure haben die Herausforderungen längst erkannt und sich auf den Weg nach praktikablen Lösungen gemacht. Ich hoffe, dass ihre Bemühungen bei Bund und Land auf fruchtbaren Boden fallen und unser Landkreis zukünftig mit finanzieller Unterstützung rechnen darf“, schlussfolgerte Landrat Uwe Fietzek. Das beabsichtigte Positionspapier soll im April 2024 fertiggestellt sein und an die Landes- und Bundespolitik übergeben werden.

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